Theaterfest Niederösterreich: Sommer der entfesselten Fantasien
Von Thomas Trenkler
Ein Sommer wie damals soll es werden. Und zwar mit dem Theaterfest in ganz Niederösterreich. Nun gut, nicht ganz: Das Mostviertel bleibt südlich von Haag („Wie es euch gefällt“ ab 29. Juni) und Amstetten („Grease“ ab 20. Juli) szenisch unbeackert. Aber dort wird zumindest musiziert – etwa beim erfrischenden Festival „Wellenklänge“ in Lunz am See, das an drei Wochenenden zwischen 15. und 30. Juli unter dem Motto „Mut & Gerechtigkeit“ steht.
Das Theaterfest NÖ – ein Zusammenschluss der wichtigsten Veranstalter neben den Festspielen Reichenau – bietet heuer 22 Premieren an 19 Spielorten. Und er liefert sich mit Reichenau auch ein Match. Denn dort zeigt Maria Happel ab 9. Juli „Ein ungleiches Paar“, die weibliche Variante von Neil Simons Erfolgskomödie „Ein seltsames Paar“. Kristina Sprenger, die Theaterfest-Obfrau, hingegen schwört auf das Original – ab 15. Juli im Jugendstiltheater von Berndorf mit Alexander Jagsch und Gregor Seberg.
Zum Auftakt (ab 12. Juni) bringt der Kultursommer Laxenburg das „Esoterical“ von Christian Deix und Olivier Lendl „Der Guru oder der Weg ins Shangri La La La!“. Am 15. Juni wird bei den Sommerspielen Melk „Nero“ von Jérôme Junod uraufgeführt. In der Sommerarena Baden folgt ab 17. Juni die Operette „Im Weißen Rössl“.
Nina Blum bringt auf der Rosenburg ab 23. Juni „Manche mögen’s verschleiert“ von Michael Niavarani und Sou Abadi zur Uraufführung. Bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf ist ab 30. Juni „Molière oder Die Verschwörung der Scheinheiligen“ von Michail Bulgakow zu sehen.
Die Nestroy Spiele Schwechat feiern ihr 50-Jahr-Jubiläum ab 2. Juli mit „Nur Ruhe!“. Ab 6. Juli läuft mit der Musikrevue „Glory Days“ die zweite Produktion der Sommerspiele Melk. Das Festival Retz bringt nach einjähriger Pause ab 7. Juli das szenische Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Tags darauf feiern „Wiener Blut“ im Schloss Weitra und das Musical „Sunset Boulevard“ in der Bühne Baden Premiere.
Die Operklosterneuburg präsentiert ab 9. Juli „La Bohème“ von Giacomo Puccini, die Oper Burg Gars ab 14. Juli „Carmen“ von Georges Bizet. Dazwischen gibt es ein Highlight: Johannes Krisch, der Intendant der Raimundspiele Gutenstein, gewann Achim Freyer, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen – bei „Die gefesselte Phantasie“. Die Wachaufestspiele Weißenkirchen zeigen ab 19. Juli „Göttin in weiß“, eine musikalische Komödie von Hofbauer & Flo. Ab 21. Juli ist in Langenlois die Operette „Der Opernball“ zu sehen, ab 22. Juli das Musical „Sister Act“ auf der Felsenbühne Staatz, ab 28. Juli Georges Feydeaus „Der Floh im Ohr“ bei den Festspielen Stockerau und ab 29. Juli die Operette „Kaiserin Joséphine“ von Emmerich Kálmán in der Sommerarena Baden. Die letzte Premiere findet am 14. August statt – mit „Aventura“ von Bruno Max in Mödling. Der Filmhof Wein4tel pausiert heuer.