The Smashing Pumpkins: Gefangen im Mittelmaß
Von Marco Weise
The Smashing Pumpkins veröffentlichten mit "Aghori Mhori Mei" ein neues Studioalbum. Das kommt etwas überraschend, da es im Vorfeld keine Single, keinem Vorab-Stream für Medienvertreter gab.
Es ist das erste Studioalbum seit dem Ausstieg des langjährigen Gitarristen Jeff Schroeder, der die Smashing Pumpkins im vergangenen Herbst nach 16 Jahren verließ. Seine Nachfolgerin, vorerst nur auf Tournee, wurde Kiki Wong. Die 35-Jährige, die sich mit Gitarrenvideos auf TikTok eine große Fangemeinde erspielt hat, soll sich unter 10.000 Bewerbern und Bewerberinnen auf den Posten durchgesetzt haben. Auf "Aghori Mhori Mei" ist sie jedoch nicht zu hören.
Irrungen und Wirrungen
Was einem die US-Rocker mit ihrem Albumtitel "Aghori Mhori Mei" ausrichten möchten, lässt sich nicht herausfinden. Es ist aber auch egal bzw. passt zu den ganzen Spinnereien, von denen Sänger und Mastermind Billy Corgan ja so einige auf Lager hat – Stichwort: schwieriger Typ und so.
Die größten Erfolge der Band liegen lange zurück – datieren aus den 90er-Jahren. Über die danach folgenden Launen, breitet man am besten den Mantel des Schweigens. Nach etlichen Irrungen und Wirrungen scheint die Band wieder halbwegs stabil unterwegs zu sein. Stabil sind auch die Songs auf der neuen Platte. Soll heißen: Sie stehen auf einem mächtigen Fundament, das auf bleierne Gitarrenriffs aufbaut. Der Auftakt ("Edin") fällt mächtig aus und klingt eher nach einer Metal- als nach einer Rockband. Corgans prägender Gesang geht bei so vielen übereinanderliegenden Gitarrenspuren fast unter.
Das eher schwach ausfallende Album ist dann noch am besten, wenn The Smashing Pumpkins nicht groß herumexperimentieren, also die Synthesizer in der Ecke stehen lassen ("Goeth The Fall"). Gefangen im Mittelmaß.