Sargnagel: Verfassungsschutz ermittelt gegen Hassposter
Von Michael Huber
Nach einer Welle von Hasspostings gegen die Autorin Stefanie Sargnagel (mehr dazu hier) hat das Landesamt für Verfassungsschutz die Ermittlungen aufgenommen. „Es könnte sich um den Straftatbestand der Verhetzung handeln“, sagte ein Polizeisprecher am Montag und bestätigte damit einen Bericht des Standard.
Sargnagel, beim Bachmannpreis 2016 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, hatte zusammen mit den Autorinnen Maria Hofer und Lydia Haider einen Beitrag über eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Reise nach Marokko veröffentlicht, in dem sie satirisch überspitzt auf schnodderige Art über Alkohol, einen Ausflug im Minirock, Drogen und angebliches Katzentreten berichtete.
Satire ist nicht für alle
Gerhard Ruiss, Sprecher der IG Autorinnen und Autoren, verurteilte die Angriffe: „Es ist schlecht bestellt um das politische, gesellschaftliche und kulturelle Klima in Österreich“, erklärte er.
Einstweilen nutzte das Wiener Rabenhof-Theater die Aufmerksamkeit für die bevorstehende - und schon länger geplante - Uraufführung des Stücks "JA, EH! – Beisl, Bier und Bachmannpreis" am 19. April. "Selbstverständlich werden dabei die aktuellen Ereignisse – im O-Ton – Eingang finden. Inklusive den schönsten Kronen Zeitung-Hasspostings", heißt es in einer Ankündigung des Theaters. Und: "Katzenbabys werden demnächst gecastet". Nach der Aufregung der vergangenen Tage scheint es durchaus möglich, dass auch diese Ankündigung von einigen Skandal-Zündlern für bare Münze genommen wird.