ORF steht wegen Regierungsnähe in der Kritik
Von Christoph Silber
Laute Kritik am ORF – aber auch Unterstützung – gab es auf Social-Media-Kanälen, weil die TVthek die ÖVP-Veranstaltung "Die Veränderung hat begonnen" am Samstag live gestreamt hat. Dabei hatte unter anderen Bundeskanzler Sebastian Kurz den Jahrestag der Nationalratswahl zelebriert.
ORF-TVthek-Verantwortlicher Thomas Prantner erklärte in einer Reaktion auf Twitter, man übertrage „PKs, Statements, Parteitage und Veranstaltungern ALLER Parteien“. Jedenfalls ungewöhnlich waren aber Auftritte von ORF-Moderatoren wie Vera Russwurm und Harry Prünster.
Die ORF-intern von Redakteuren heftig wegen des Belangsendungscharmes als unjournalistisch kritisierte Reihe „Europa backstage“ zeigte – nach Vizekanzler H.-C. Strache ( FPÖ) beim Training im Fitness-Studio – an diesem Sonntag Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bei dessen Hobby: dem Fliegen.
Im Gegensatz zu dem war seine Ein-Satz-Ankündigung einer erneuten Kandidatur bei den nächsten Präsidentschaftswahlen keinerlei Nachfrage wert. Bei aller internen Kritik soll „ Europa backstage“ trotzdem das Wohlwollen von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz genießen, redaktionell Verantwortliche des ORF werden im Nachspann weiterhin nicht genannt.