Kultur

Diesen Film reicht Österreich bei den Auslandsoscars ein

Österreich reicht den italienischsprachigen Film "Vera" von Tizza Covi und Rainer Frimmel für den Auslands-Oscar 2024 ein. Der Film wurde in Österreich bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit der KURIER ROMY für die beste Regie und mit dem Österreichischen Filmpreis.

Vera ist ein semidokumentarischer Film über und mit der sehr extravaganten, italienischen Schauspielerin Vera Gemma, Tochter des berühmten Italo-Western-Helden Giuliano Gemma. Der Film erzählt unter anderem auch davon, wie es ist, ein Leben im Schatten dieses großen Vaters zu verbringen.

Das italienisch-österreichische Regie-Paar – Tizza Covi ist geborene Boznerin, Rainer Frimmel stammt aus Wien – hat sich in seinen Arbeiten vielfach mit Außenseitern an den Rändern der Gesellschaft beschäftigt, egal, ob es sich um Menschen aus der Welt des Zirkus oder um Bewohner der Vororte von Rom handelt. Auch ihr neuer Film „Vera“ erzählt von einer Außenseiterin, bekräftigte Tizza Covi im Gespräch mit dem KURIER: „Vera Gemma passt absolut in das Bild von Menschen, die abgeurteilt werden, bevor man sie noch richtig kennengelernt hat. Wie bei vielen unserer Protagonisten hat man anfänglich Vorurteile – und das ist etwas, woran wir uns abarbeiten.“

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"Glanzzeiten und Schattenseiten"

Die vom Fachverband der Wirtschaftskammer organisierte Jury aus der Filmbranche begründete die Auswahl so: „Tizza Covi und Rainer Frimmel zeigen einen Film, der das Publikum bewegt. 'Vera' schafft ein eigenes Genre und zeichnet sich durch Internationalität, Authentizität und Wahrhaftigkeit aus." Das Publikum erhalte "Einblicke in eine Welt, deren Glanzzeiten wir erahnen, deren Schattenseiten wir hautnah miterleben. Der in einem minimalen Team gedrehte Film erzählt mit reduzierten Mitteln eine vielschichtige Geschichte über ein sehr heutiges Thema. Die kreative Umsetzung ist anspruchsvoll, besticht durch Originalität, Eigenwilligkeit sowie künstlerische Kraft und gibt damit ein viel beachtetes filmisches Statement ab.“

Die Einreichung bei den Oscars ist noch keine Nominierung - wer letztendlich aus den Ländereinreichungen wirklich ins Rennen geht, wird später bekanntgegeben. Im Vorjahr schaffte es Marie Kreutzers Film "Corsage" in die Shortlist.

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Zum zweiten Mal ausgesucht

Die Oscar-Shortlists werden am 21. Dezember veröffentlicht, am 23. Jänner 2024 werden daraus dann die Nominierten bekanntgegeben. Die 96. Academy Awards finden am 10. März 2024 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.

Nach "La Pivellina" im Jahr 2011 wurde zum zweiten Mal ein Film des Regieduos Covi/Frimmel ins Rennen um den „Auslandsoscar“ geschickt. Zwei Mal konnte Österreich bisher die Trophäe holen: 2008 mit "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky und 2013 mit "Amour - Liebe" von Michael Haneke.

 

Internationale und nationale Preise

Vera Gemma wurde bei den Filmfestspielen von Venedig 2022 in der Sektion Orizzonti mit dem Preis für die Beste Schauspielerin ausgezeichnet, darüber hinaus gab es auch in dieser Sektion auch den Preis für Beste Regie. Beim Österreichischen Filmpreis 2023 wurde "Vera" in drei Kategorien ausgezeichnet: Bester Spielfilm, Beste Regie und Bester Schnitt. Bei der Diagonale holte der Film den Großen Diagonalepreis für den Besten Spielfilm. Der Film wurde laut der WKO-Aussendung auf über 50 nationalen und internationalen Festivals gezeigt.