Nun offiziell: Stefan Bachmann wird neuer Burgtheaterdirektor
Von Georg Leyrer
Stefan Bachmann wird, wie der KURIER berichtete, neuer Direktor des Burgtheaters. Er folgt in dieser Funktion 2024 auf Martin Kusej, wie nun offiziell bekanntgegeben wurde. Am Burgtheater feierte der aus der Schweiz stammende Regisseur und Theaterleiter bereits große Erfolge: So erhielt der derzeitige Intendant am Schauspiel Köln im Jahr 2008 für Wajdi Mouawads „Verbrennungen“ einen Nestroy-Preis für die Beste Regie, 2012 wurde seine Inszenierung von Jelineks „Winterreise“ zur besten deutschsprachigen Aufführung gewählt.
Es gab 15 Bewerbungen von 18 Personen. Man habe mit elf Personen gesprochen, sagte Holdingchef Christian Kircher. Sechs Hearings hat es gegeben.
Bachmann: "Respekt vor der großen Aufgabe"
"Es ist für mich selber auch noch ein bisschen unfassbar, dass ich hier sitze. So lange weiß ich es auch nicht", sagte Bachmann. Er habe Respekt vor der großen Aufgabe, für ihn fühle es sich "auch wie eine Rückkehr an", in die Stadt und an das Burgtheater, wo er seit der Ära Nikolaus Bachler immer wieder inszeniert hat.
Mayer: Bachmann hat "herausragend überzeugt"
Staatssekretärin Andrea Mayer dankte zuerst dem scheidenden Direktor Kusej. "Martin Kusej hatte es nicht leicht". Bachmann habe aber im Ausschreibungsverfahren "herausragend überzeugt". Er habe ein "außerordentliches Gespür" für die Situation der Theater gezeigt. Es sei "unbestritten, dass es noch nicht so ist wie vor der Pandemie. Und wer weiß, ob wir dahin wieder kommen." Bachmann sei der richtige Mann: "Es muss alles dafür getan werden, dass die Menschen wieder die Burg stürmen". Dabei gehe es um ein "Überzeugen mit einer guten Mischung aus Tradition und Erneuerung", so Mayer.
Überzeugt habe auch der Ansatz zum Thema Führung. "Es ist ein Gebot der Stunde und eigentlich ein zu spätes, Strukturen am Theater neu zu denken", sagt Mayer. Diese Anliegen seien für Bachmann "nicht nur Worthülsen". Stefan Bachmann hat überzeugt - "künstlerisch, als Führungspersönlichkeit, und weil er mit Freude an die Dinge herangeht." Dieser Funke wird auf das Publikum überspringen. "Theater entsteht im Dialog", habe Bachmann in der Bewerbung geschrieben.