Kultur

Nova Rock & Co: Die Festival-Saison wird heuer teurer

Mit dem Nova Rock und dem Frequency erwarten auch in diesem Jahr zwei traditionelle große Festivals tausende Musikfans, mit dem Lido Sounds ist eine neue dreitägige Veranstaltung dazugekommen.

Gab es nach der pandemiebedingten Zwangspause einen Mangel an Personal, so sind die Organisatoren heuer mit der allgemeinen Preissteigerung konfrontiert. "Wir spüren sie in allen Bereichen stark und sogar ziemlich heftig", sagte Nova-Rock-Intendant Ewald Tatar.

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"Personal steht"

Die Personalsituation sei noch immer leicht angespannt, "aber bei weitem nicht so wie 2022", betonte Tatar im Gespräch mit der APA. "Es hat vielleicht etwas länger gedauert als vor der Pandemie, aber das Personal steht."

Filip Potocki, Veranstalter des Lido Sounds vom 16. bis 18. Juni in Linz, meinte dazu: "Personalmangel ist weiterhin da, das geht Hand in Hand mit den Preisen. Die Stundensätze steigen ja, wenn die Nachfrage groß ist bzw. eine Knappheit herrscht. Aber für uns ist es eine Premierensaison, daher fehlen uns die Vergleichswerte."

Beide Veranstalter sind sich einig, dass ihre Branche "keine Ausnahme" ist, was den Kostenanstieg betrifft. Man versuche aber, den Besuch so leistbar wie möglich zu gestalten. "Eine prozentuelle Anpassung der Tickets an die momentane Preissteigerungen - eine Bühne am Nova Rock kostet etwa 70 bis 100 Prozent mehr als im Vorjahr - ist unrealistisch. Man kann nicht Kartenpreise um 100 Prozent erhöhen", führte Tatar aus.

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Gastro-Preise gestiegen

Für Essen und Trinken wird man bei Festivals heuer mehr hinlegen müssen als vor der Pandemie. "Die Preise in der Gastronomie sind ja generell gestiegen", so Potocki. "Ein Hektoliter Bier kostet im Einkauf deutlich mehr als vor ein paar Jahren. Aber wir sind keine Gastronomen und haben die Preise in den seltensten Fällen zu verantworten."

Dazu Tatar: "Ich könnte natürlich vorgeben, dass ein Hot Dog nicht mehr als fünf Euro kosten darf. Dann würden mir alle sagen, dass sie das nicht machen können. Dann wird es eben kein Hot Dog geben. Oder es bietet jemand zu diesem Preis an, aber man weiß nicht, wie der Hot Dog dann ausschaut und wie der schmeckt."

Regionalität

Wichtig ist beiden Ausrichtern die Regionalität. "Beim Nova Rock gibt es wieder die Burgenland-Arena, wo alles regional ist. Aber auch die anderen Stände werden darauf hingewiesen, dass sie die Produkte aus der Nähe beziehen sollen", sagte Tatar. Für Potocki macht es "die Palette", was das gastronomische Angebot betrifft: "Es geht um Schnelligkeit und Qualität und eine breite Auswahl. Manche Foodtrucks können nicht so schnell wie andere so viele Menschen versorgen."

Bei Lido Sounds habe man in urbaner Infrastruktur den Vorteil, fast komplett auf Festnetzstrom zurückgreifen zu können: "Wir sind also relativ autark von dieselgetriebenen Generatoren", berichtete Potocki. Den grünen Gedanken will man möglichst gut umsetzen: "Es wird viel recycelt, das Öffi-Ticket ist im Kartenpreis inkludiert. Wir haben wassergespülte Toiletten. Ich finde es auch wichtig, dass wir Zulieferer aus Österreich beziehen, auch Bühne und Licht betreffend. Da geht es ja um die Wege. Wir werden aber sicher nach dem ersten Jahr dazulernen und adaptieren."

Umweltschutz

Auch beim Nova Rock bemühe man sich um Umweltfreundlichkeit, versicherte Tatar. "Man gibt sich da jedes Jahr Mühe, neue Akzente zu setzen. Trotz allem würde ich nie behaupten, dass das Nova Rock ein Green Festival ist. Ich möchte zwar so nahe wie möglich dorthin kommen, aber wir spielen auf der grünen Wiese am Feld mit keinerlei Infrastruktur." Die Besucher müssten da ebenfalls ihren Beitrag leisten.

Im vergangenen Jahr hatten schwere Regenfälle dem Nova-Rock-Gelände (und den Besuchern) schwer zugesetzt. "80 Prozent der Weginfrastruktur wurden vernichtet", so Tatar. "Dieses Wegenetz machen wir mit Schotterungen komplett neu, und wir schaffen zusätzliche Versorgungswege.

Das betrifft das Kerngelände, aber auch Camping- und Parkplätze. Auch die Bühnenbereiche werden neu aufgesetzt und befestigt, weil diese auch unterschwemmt wurden. Es geht um Investitionen in der Höhe von rund 300.000 Euro."