Michael Steinocher: "Ich mag den Adrenalinkick"
Von Marco Weise
Michael Steinocher ist etwas gelungen, was noch nicht viele geschafft haben: Er sicherte sich gleich beim ersten Anlauf eine ROMY. Das war im Jahr 2007. Also lange her. Nun ist der Schauspieler zum zweiten Mal nominiert. Warum das so lange gedauert hat, kann er sich auch nicht erklären. Aber es sei ihm auch egal: „Hauptsache, ich bin jetzt wieder dabei. Ich freue mich schon sehr auf die Gala in der Hofburg“, sagt der 39-Jährige. Ob der gebürtige Wiener auch dieses Mal eine goldene Statue im Taxi mit nach Hause nehmen wird, zeigt sich am 22. April. Bis 19. März können Sie noch unter romy.at ihre Stimme abgeben, für ihren Lieblingsschauspieler bzw. ihre Lieblingsschauspielerin voten.
Debüt
Ausgezeichnet wurde Michael Steinocher damals, also im Jahr 2007, für seinen Auftritt in Andreas Prochaskas Film „In 3 Tagen bist du tot“. Nach diesem Erfolg füllte sich sein Auftragsbuch schnell. Vor allem TV-Produktionen setzten auf sein schauspielerisches Talent – zu sehen war er u. a. mehrmals im Austro-„Tatort“, bei „CopStories“, „Schnell ermittelt“ und bei „SOKO Donau“, wo er 2017 Gregor Seberg als TV-Kommissar ablöste. Sehr lange hat Steinocher aber nicht ermittelt, denn nach nur drei Jahren wurde er von Andreas Kiendl ersetzt. Zu seinem doch sehr überraschenden Abgang bei „SOKO Donau“ will er sich im KURIER-Gespräch aber nicht äußern. „Es gibt ein offizielles Statement. Mehr habe ich dazu in der Öffentlichkeit nicht zu sagen.“
Gesprächiger ist er, wenn es um den Landkrimi „Der Schutzengel“ geht, der Ende Jänner im ORF ausgestrahlt wurde. Steinocher agierte darin als Dorfpolizist Martin an der Seite von Kommissar Paul (Fritz Karl). Die Zusammenarbeit war super, das Drehbuch von Götz Spielmann herausragend. „So etwas bekommt man als Schauspieler viel zu selten in die Hand: Top Dialoge, super geschrieben.“
Die Qualität der Bücher wäre laut Steinocher in Österreich grundsätzlich schon vorhanden, das Problem sei eher der enorme Zeitdruck. „Oft können die vorliegenden Rohdiamanten nicht geschliffen werden, weil es einfach an Zeit mangelt. Götz Spielmann hat sich aber diese Zeit mit den Schauspielern genommen und hat vorab mit uns geprobt. Wir haben einige Szenen angespielt, probiert. Das war großartig. Es war von Vorteil, dass Götz Spielmann neben dem Drehbuch auch noch Regie geführt hat. Er wusste ganz genau, was er will.“
Derzeit steht Steinocher nicht am Set. Es gibt zwar ein Filmprojekt, das in Kürze ansteht, aber darüber darf er noch nicht reden. Zusätzlich stehen einige Castings an, die „leider immer mehr online stattfinden“, ärgert er sich. Das ist schrecklich, da weint mein Schauspieler-Herz. Man sitzt dann in der Wohnung und spielt vorm Computer. Das ist sehr traurig.“ Theater war und ist für ihn noch kein Thema, „weil ich nicht gerne drei Monate lange das gleiche Stück proben und spielen möchte. Ich brauch’ die Abwechslung. Außerdem wollte ich immer flexibel bleiben, was Rollenangebote betrifft. Ich bin überall dabei, wo es Spaß, Spannung und Action gibt. Ich bringe Leute gerne zum Lachen und mag den Adrenalinkick.“
Schmähbruder
Es gebe in Österreich viele Regisseure und Regisseurinnen, die er wirklich schätze, aber am besten verstehe er sich aber mit Daniel Prohaska, sagt Steinocher. „Wir kennen uns seit 15 Jahren. Wir haben auch schon einen ,Tatort’ zusammen gedreht. Bei und rennt immer der Schmäh, herrscht gute Stimmung am Set. Schade, dass wir schon länger nichts mehr zusammen gemacht haben. Es wird wieder Zeit.“
Michael Steinocher: Der 1983 geborene Wiener hatte seinen ersten großen TV-Auftritt 1997 als 14-Jähriger in der Fernsehserie „Die Knickerbocker-Bande“. Nach seinem Schauspielstudium am Konservatorium nahm seine Karriere dann an Fahrt auf – seither stand der 39-Jährige in vielen TV-Produktionen vor der Kamera. Zuletzt war er für den ORF-Landkrimi „Der Schutzengel“ im Einsatz. Dafür wurde er nun auch als Beliebtester Schauspieler für eine ROMY nominiert
ROMY: Noch bis 19. März können Sie Ihre Stimme auf ROMY.at abgeben