Kultur/Medien

ARD-Komödie: Burg-Star Caroline Peters und die Physik der Gefühle

Frau trifft Mann – mit einem Kuss in den Nacken an einer Bushaltestelle. Die Irritation von Alexander, der eben noch musikhörend für sich allein in den Öffis durch Berlin getingelt ist, ist hör- und sichtbar, zumal Greta, wie sie sich später vorstellt, daraufhin ununterbrochen spricht.

„Warum reden Sie mit mir?“, fragt Alexander.
„Keine Ahnung, ich bin völlig daneben …“, so Greta.
„Ich verstehe kein Wort davon, was Sie sagen“, stellt er daraufhin fest.
„Ich vermisse fast alles an ihm“, antwortet Greta und erzählt ungefragt, während sie Alexander auf seiner Flucht vor ihr zu U- und S-Bahn sowie Bus „begleitet“, von ihrem Mann, der vor eineinhalb Jahren verstorben sei. 

Tatsächlich ist diese wie auch andere Geschichten ein Fantasieprodukt. Nur die Einsamkeit hinter den vielen Worten, die ist echt.

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Ungewöhnliche Komödie

„Die Unschärferelation der Liebe“ ivon Regisseur Lars Kraume st eine ungewöhnliche Komödie, die nach einem kurzen Kino-Einsatz im Vorjahr am Mittwoch in der ARD (20.15) zu sehen ist. Sie basiert auf Simon Stephens’ Stück „Heisenberg“, das die beiden Hauptprotagonisten – Burghard Klaußner und Burgtheater-Star Caroline Peters – auch schon gemeinsam auf der Bühne gespielt haben.

Ihre Greta, Sekretärin in einer Schule, ist eine notorische Lügnerin, „nicht, weil sie andere unbedingt manipulieren will, sondern um ihr Leben nicht so fad wirken zu lassen“, meinte Peters in einem Interview zum Kinostart. 

Einsamkeit ist auch ein Stichwort für den Metzger Alexander. Klaußer: „Im Film ist sichtbar, dass es keine weiteren Personen in seinem Leben gibt, keine wesentlichen Kontakte. Bis eben Greta in sein Leben tritt.“ Klaußner: „Dass sich aus ihrer ersten Begegnung überhaupt eine Fortsetzung entspinnt, ist Gretas ungeheurem Charme zu verdanken. Sie ist gewillt, alles, was sich ihr in den Weg stellt, zur Seite zu räumen.“

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Glückliche Zufälle

Auch wenn der Filmtitel auf eine physikalische Theorie Bezug nimmt, müsse man, so Klaußner, kein Quantenphysiker sein, um die Geschichte zu verstehen. „Sie handelt davon, dass in der Liebe nichts geplant werden kann, nichts so funktioniert, wie man es sich ausdenkt oder erhofft, und dass man das Glück durch einen Zufall oder in der Unschärfe finden kann.“ – „Unsere Geschichte ist eine romantische Komödie, die immer in eine andere Richtung abbiegt, als man denkt, es passiert immer das Unerwartete“, erklärte Peters. Am Ende „hinterlässt das beim Zuschauer ein gutes Gefühl, weil es einen Ausblick, eine Perspektive bietet“.

Klaußner hatte mit Lars Kraume zuvor schon erfolgreich bei „Der Staat gegen Fritz Bauer“ und „Das schweigende Klassenzimmer“ zusammengearbeitet. Bei Peters war es hingegen das erste Mal: „Für mich war das eine völlig neue Idee von Regie, weil Lars nicht auftrat mit Ansagen, wir sollen dieses oder jenes mehr so oder eher so spielen. Bei Lars dachte man wirklich, er schaue nur zu – was natürlich überhaupt nicht stimmte.“