Kultur/Medien

"Before" auf AppleTV+: Billy Crystal bekommt unheimlichen Besuch

Tropfende Wasserhähne, knarzende Fußböden, schwächelnde Glühbirnen und ein wortkarges Kind, das mit schwarzen Stiften verstörende Bilder malt: Richtig, alles Anzeichen dafür, dass Halloween kurz bevorsteht und die Streamingdienste ihr neuestes Gruselprogramm auspacken. AppleTV+ schickt ab dem heutigen Freitag Comedian und Schauspieler Billy Crystal auf ein schauriges Abenteuer.

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Der 76-Jährige, den man vor allem für humorige Serienrollen oder die Kultkomödie „Harry und Sally“ kennt, schlüpft in den zehn Episoden von „Before“ in die Rolle des New Yorker Kinderpsychiaters Eli.

Der ist zunächst vor allem mit sich selbst beschäftigt, muss er doch den Tod seiner Frau Lynn (Judith Light) verarbeiten. Ausgerechnet er, der sich hauptberuflich mit der menschlichen Psyche beschäftigt, konnte ihren Suizid nicht verhindern – das wirft er sich zumindest vor. Eines Tages taucht ein unheimlicher Bub namens Noah (Jacobi Jupe) bei ihm auf, der sich die Finger an Elis Haustüre blutig kratzt, Botschaften im Niederländisch des 17. Jahrhunderts brüllt und einem Mitschüler einen Bleistift in den Hals rammt.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

Tentakeliges Monster

Blöd, dass niemand außer Noah selbst das tentakelige Monster gesehen hat, das er eigentlich attackieren wollte. Seine Pflegemutter Denise (Rosie Perez) weiß nicht mehr weiter. Eli nimmt sich schließlich der Sache an – denn der junge Noah scheint mit ihm verbunden zu sein: Die Schwarz-Weiß-Bilder, die der Neunjährige so eifrig malt, zeigen ausgerechnet jenes Farmhouse, das als Foto auf Elis Kühlschrank klebt.

„Before“ vereint zahlreiche bekannte Horror-Zutaten, vom großen leeren Haus bis zum geheimnisvollen Kind. Hinter der vordergründigen Gruselfassade geht es um den Umgang mit Tod, Trauer und Traumata. Auch wenn das alles nicht rasend neu ist und man sich hin und wieder fragt, wann endlich jemand eine ordentlich funktionierende Lampe in Elis Haus aufstellen wird: Crystal in der Rolle des nachdenklichen Psychiaters hat durchaus Charme und das zu lösende Mysterium wirkt zumindest nach den ersten beiden Folgen spannend genug, um dranzubleiben.