Kultur/Medien

ORF-Player-Chef Pollach übernimmt Hauptabteilung Online

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat am Dienstag Stefan Pollach zum neuen Leiter der Hauptabteilung Online und neue Medien bestellt. Er folgt damit als Online-Chef Thomas Prantner nach, der im Herbst das Unternehmen verlassen wird. Die Hauptabteilung ist in der technischen Direktion unter Harald Kräuter angesiedelt. Pollach ist derzeit interimistischer Leiter des Vorzeige-Projekts "ORF-Player" und arbeitete zuvor schon unter Weißmann und vor dessen Kür zum ORF-Chef in diesm Bereich. Pollach zeichnet nun künftig für die Digitalstrategie des öffentlich-rechtlichen Unternehmens verantwortlich und leitet das Gesamtprojekt ORF-Player sowie die Koordination der zuliefernden programmverantwortlichen Bereiche.

"Die konsequente Weiterentwicklung des ORF zur Public Service Plattform ist von entscheidender Bedeutung. Der Bereich Online und neue Medien wird hier eine zentrale Rolle spielen. Deshalb freut es mich besonders, dass wir mit Stefan Pollach einen ausgewiesenen Top-Profi für diese Funktion gewinnen konnten!“, erlärt Weißmann in einer Aussendung zur Personalia.

Digitalstrategie

Pollach stieß 1995, kurz nach der Gründung des Senders, zur Redaktion von FM4 und war dort als Reporter und Chef vom Dienst tätig. Parallel dazu entwickelte er als Konzepter und Programmierer Online- und Communityangebote des ORF mit. Der studierte Politikwissenschafter war ab 2008 Kommunikationsberater, zunächst bei Media Consult, später selbstständig. Er unterrichtete an der FH Wien und der FH Joanneum Projektmanagement. 2015 verantwortete er den Online- und Social-Media-Auftritt des Eurovision Song Contests in Wien. Ab 2018/19 leitete Pollach das Produktmanagement von ORF Online, war für die Weiterentwicklung von news.orf.at und oesterreich.orf.at zuständig und koordinierte die Produktentwicklung der Radiothek.

Stefan Pollach: "Die Digitalstrategie für das größte Medienhaus des Landes umzusetzen, halte ich für eine der interessantesten Aufgaben in der österreichischen Medienbranche. Immer mehr Menschen erleben den ORF über seine digitalen Kanäle und diese Plattform weiterzuentwickeln ist eine besondere Herausforderung für das ganze Onlineteam.“

Die größte Herausforderung ist allerdings ein tauglicher rechtlicher Rahmen für den ORF-Player. Das gibt das ORF-Gesetz derzeit nicht her. Hinter den Kulissen wird seitens des ORF intensiv mit der Politik sowie weiteren Marktteilnehmern wie den Verlegern und den Privatsendern darum gerungen.

Zuletzt gab es einige "Niederlagen". So wurde etwa von der unabhängigen Medienbehörde KommAustria im Zuge einer Vorprüfung das ORF-Konzept abgelehnt, für die Klassik-Plattform fidelio.at, die man als Co-Partner betreibt, Gebührengelder zu verwenden. Es sei dies ein "unzulässiges Fach- und Zielgruppenangebot".