Kultur/Medien

ORF-Legende Elizabeth T. Spira ist tot

Elizabeth T. Spira ist mit 76 Jahren in Wien gestorben. Das gab der ORF am Samstag via Twitter bekannt. Die Dokumentarfilmerin und Journalistin schuf Erfolgsformate wie "Liebesg'schichten und Heiratssachen" und war als Reporterin legendär. Ihre Reihe "Alltagsgeschichte" gilt als Klassiker des Genres.

Spira wurde am 24. Dezember 1942 in Glasgow als Kind jüdischer Emigranten geboren. 1946 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Wien und absolvierte nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule in Wien das Studium der Publizistik an der Universität Wien. Nebenbei sammelte die promovierte Publizistin bei diversen Tageszeitungen und Zeitschriften journalistische Erfahrung. Unter anderem war sie 1972 als Redakteurin bei der Wochenzeitschrift profil tätig.

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Kultreporterin

Nachdem Claus Gatterer im ORF gerade das Magazin "teleobjektiv" gegründet hatte, wechselte Spira zum Fernsehen. Nach zehn Jahren beim "teleobjektiv" und einem kurzen Gastspiel beim "Inlandsreport" entwickelte Spira gemeinsam mit dem Historiker Michael Mitterauer das "Alltagsgeschichten"-Konzept. Die Serie startete 1985.

1997 kamen die "Liebesg'schichten und Heiratssachen" dazu. Mit ihrer Partnervermittlungssendung, die im ORF über 22 Staffeln lief, produzierte Spira eine TV-Institution. Unermüdlich besuchte sie einsame Menschen in ihren Wohnzimmern.

ORF-Programm ändert Programm

In memoriam Elizabeth T. Spira ändert der ORF sein aktuelles Programm. Am heutigen Samstag werden um 22.55 Uhr sowie 23.40 Uhr zwei Filme aus der Dokumentationsreihe "Alltagsgeschichte" gezeigt: "Das kleine Glück im Schrebergarten" sowie "Würstelstand".

Das ORF-Magazin "Thema" wird der Verstorbenen am 22. März ein Porträt widmen. Bereits in der kommenden Sendung am 11. März zeigt der "kulturMontag" einen Nachruf und das Porträt "Elizabeth Toni Spira - Ich bin nicht wichtig".

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