Kultur/Medien

Netz amüsiert sich über "Harry Krischner" bei Corona-Demo

Es war ein Bild, das die wilde Mischung aus rechten Obskuranten, Normalos und Esoterikern bei der großen Corona-Demo in Berlin am Samstag veranschaulichte: Demonstranten, die am Brandenburger Tor nicht etwa "Wir sind das Volk" brüllten, sondern das berühmte hinduistische Mantra "Hare Krishna" skandierten.

Ein junger Reporter der deutschen Boulevardzeitung Bild kommentiert die Szene in seinem Videobericht so: "Die Leute singen Harry Krischner, Harry Krischner. Das sind Harry-Krischner-Jünger. Ich persönlich kenne ihn nicht. Aber meine Kollegen haben mir gerade von ihm berichtet, er soll eine berühmte Persönlichkeit sein, wohl nicht mehr aus meiner Zeit."

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Da der Nachwuchs-Reporter einen Mund-Nasen-Schutz trägt, ist an der Mimik nicht erkennbar, ob sich dieser mit dem bewussten "Verhörer" nur einen kleinen Scherz erlaubt hat. Nicht nur auf dem Online-Portal Reddit rätselten Netznutzer im Scherz: "Wer ist eigentlich dieser Harry Krischner?"

Auf Twitter wurde eine Kurznachricht mit dem Video jedenfalls tausendfach geteilt und mit "Gefällt mir" bewertet. Kurzzeitig befand sich "Harry Krischner" daher am Sonntag auch unter den Top 3 der Twitter-Trends in Deutschland. Der Jungjournalist selbst hat sich auf Twitter noch nicht zu dem vermeintlichen Lapsus geäußert.

Empörung über Übergriffe

Am Samstag hatten sich mehrere Zehntausend Menschen in der deutschen Hauptstadt versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren. Die Initiative Querdenken hatte zu einer Demonstration und Großkundgebung aufgerufen. Am Rande hatte es Angriffe von Reichsbürgern und Rechtsextremisten auf Polizisten gegeben. Eine größere Menge, darunter abermals Anhänger solcher radikaler Gruppen, war über Polizeiabsperrungen hinweg auf die Freitreppe des Reichstags vorgedrungen, was in der deutschen Politik auf breite Ablehnung stieß.