Kultur/Medien

Netflix-Doku "Fyre": Die Luxus-Party, die nie stattfand

Glückliche Models in Bikinis, ausgelassene Strandpartys, internationale Musik-Acts, luxuriöse Unterkünfte – und das alles auf einer Insel auf den Bahamas. Das Fyre Festival hätte 2017 für Millennials mit dem nötigen Kleingeld die Party ihres Lebens werden sollen.

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Wäre nur alles so gewesen, wie in dem schicken Promotion-Video, in dem unter anderem Stars wie Bella Hadid für das Festival warben. Doch die Sause, für die Besucher bis zu 12.000 Dollar pro Ticket hinblätterten, hat so nie stattgefunden.

Als sich die zahlungskräftigen Gäste im Urlaubsparadies einfanden, war das Gelände nicht ansatzweise fertig, anstelle der versprochenen Strandvillen gab es Notzelte, die noch vom letzten Hurricane übrig geblieben waren, und das angekündigte Gourmet-Dinner war ein Käsebrot mit Salatgarnitur.

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Die Kraft der Käsebrots

In den sozialen Netzwerken war das ein gefundenes Fressen: Die Schadenfreude über die Reichen und Schönen, die anstelle eines glamourösen Wochenendtrips einen miesen Campingausflug bekommen hatten, war groß. Und so schnell, wie der Hype um das Festival mit den Model-Videos entfacht worden war, so schnell wurde der Mythos wieder zerstört, als das Foto mit dem Käsebrot durchs Netz ging. Das Festival und seine Besucher wurden zur Lachnummer im Internet.

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Wie das ganze Vorhaben derart schiefgehen konnte, zeigt die Doku „Fyre“, die seit wenigen Tagen beim Streamingdienst Netflix verfügbar ist. Zu Wort kommen Besucher, Investoren und jene, die rund um die Uhr gearbeitet haben, um ein Festival auf die Beine zu stellen.

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Eine Restaurantbetreiberin auf der Bahamas-Insel musste ihr Erspartes angreifen, um die kurzfristig angeheuerten Helfer bezahlen zu können. Auch die Mitarbeiter aus dem Veranstaltungsteam blieben auf teilweise horrenden Schulden sitzen: Sie hatten Rechnungen mit ihren privaten Konten zahlen müssen. Sie alle, erfährt man in der Doku, wurden hinters Licht geführt von Organisator Billy McFarland. Er kommt in der Netflix-Doku nicht zu Wort – dafür in einem anderen Film.

Das Duell der Dokus

Nur wenige Tage vor dem angekündigten Start von „Fyre“ bei Netflix veröffentlichte der Streamingdienst Hulu in den USA überraschend seine eigene „Fyre“-Doku. Und zwar mit einem Exklusiv-Gespräch mit Billy McFarland.

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Netflix-Regisseur Chris Smith erzählte in einem Interview, dass auch er McFarland angefragt habe. Die stolzen 250.000 Dollar, die dieser als Gage wollte, lehnte er aber ab. Und er kritisierte die Macher der Hulu-Doku, dass sie einem Betrüger wie McFarland Geld gezahlt hatten. Hulu wetterte wiederum darüber, dass Netflix für die Doku mit jener Firma zusammengearbeitet hat, die beim Fyre Festival fürs Marketing zuständig war. Und das Internet hat wieder etwas, worüber es reden kann. 

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Die Models des Promo-Videos waren übrigens nicht die einzigen bekannten Gesichter des Fyre Festivals. Hinter Fyre stand neben McFarland übrigens auch US-Rapper Ja Rule. Der sagt in Interviews, er habe nur die Idee zum Festival beigesteuert und es sei nicht Schuld, welches Ende die Sache genommen habe. McFarland wurde im Oktober zu sechs Jahren Haft verurteilt.

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