Job-Rochade am Küniglberg: ORF bestellt heute neue Direktoren
Der ORF-Stiftungsrat bestellt am Donnerstag vier zentrale und neun ORF-Landesdirektoren. Der designierte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird aller Voraussicht nach ORF III-Geschäftsführerin Eva Schindlauer als Finanzdirektorin, ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher als Radiodirektorin, Puls 4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz als Programmdirektorin und GIS-Chef Harald Kräuter als Technikdirektor dem 35-köpfigen obersten ORF-Gremium vorschlagen.
In den Landesdirektionen, für die die jeweiligen Landeshauptleute laut ORF-Gesetz ein Anhörungsrecht haben, kommt es wohl zu vier Verlängerungen und fünf Neubestellungen. So dürften Werner Herics im Burgenland, Gerhard Koch in der Steiermark, Karin Bernhard in Kärnten und Markus Klement in Vorarlberg erneut die ORF-Landeschefsessel beziehen. An der Wiederbestellung Bernhards und Klements dürfte auch unlängst laut gewordene Kritik an deren Führungsstil nichts ändern. Neu an der Spitze eines Landesstudios sind mit 1. Jänner 2022 wahrscheinlich Edgar Weinzettl in Wien, Robert Ziegler in Niederösterreich, Klaus Obereder in Oberösterreich, Esther Mitterstieler in Tirol und Waltraud Langer in Salzburg.
Damit zeichnet sich eine Erhöhung des Frauenanteils von derzeit zwei auf drei Landesdirektorinnen ab. Bei den zentralen Direktorenposten beträgt der Frauenanteil künftig wohl 75 statt 50 Prozent, wobei Weißmann die unter dem amtierenden ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz eingeführte Direktionsstruktur beibehält. Eine Anpassung hat er in den Raum gestellt. Ausschlag könnte etwa der Abschluss der Besiedelung des derzeit in Bau befindlichen multimedialen Newsroom geben. Im Zuge dessen übersiedeln auch die für das Radio beschäftigten ORF-Mitarbeitenden auf den Küniglberg.
Wrabetz, der noch bis 1. Jänner 2022 als Generaldirektor das größte Medienunternehmen des Landes führt, will die zahlreichen teils gewichtigen Führungspositionen im multimedialen Newsroom noch heuer besetzen. Dabei soll es zu einer Abstimmung mit Weißmann kommen - wie auch bei der im Herbst fälligen Neufestsetzung der GIS-Gebühren und Gesprächen für eine ORF-Gesetzesnovelle.