Amazon Prime Video nimmt ausufernde Kosten für Serien unter die Lupe
Von Georg Leyrer
Auch beim Streamingfernsehen war das Motto: Koste es was es wolle. Und auch beim Streamingfernsehen ist dieses Motto nicht mehr gültig: Die großen Anbieter fahren Sparkurse, entlassen Mitarbeiter und konzentrieren sich auf Gewinn statt auf Abo-Zuwachs. So auch Amazon Prime Video: Amazon-Geschäftsführer Andy Jassy verlangt nun laut Bloomberg detaillierte Budgetinfo zu Serien-Produktionen, die oftmals hunderte Millionen Dollar kosten.
Das rasante Streaming-Wachstum wurde in den vergangenen Jahren mit viel Geld erkauft. Alleine die Studios von Amazon Prime Video gaben dutzende Milliarden Dollar für Serien und Filme aus. Allein im Vorjahr waren es 7 Milliarden. Angesichts der enger werdenden Budgets sollen diese Kosten nun offenbar eingefangen werden.
Nicht in den Top Ten
Und ja, sie sind immens - und zumindest wirtschaftlich nicht immer gerechtfertigt: Einige der teuersten Produktionen ließen das Publikum relativ kalt. Jeweils mehr als 100 Millionen Dollar Produktionskosten hatten etwa "Daisy Jones & the Six" oder "The Peripheral", berichtet Bloomberg - aber keine davon landete in den Top-Ten der meistgesehen Serien.
Die erste Staffel von "Citadel" hat demnach sogar 250 Millionen Dollar gekostet - und die "Herr der Ringe"-Serie "The Rings Of Power" (siehe Artikelbild) gar 400 Millionen Dollar allein für die erste Saison. Aber nur der kleinere Teil jener, die anfingen, die Serie anzuschauen, schauten sie bis zum Ende.
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Nun wird nachgerechnet, ob sich das lohnt. Auch wenn die Gesamtrechnung bei Prime Video eigentlich eine andere ist: Der Streamingdienst soll die Kunden ins "Prime"-Ökosystem von Amazon locken - und damit eigentlich verführen, beim Onlinehändler einzukaufen.