Grizzly Bear: Painted Ruins
Von Marco Weise
Neue Zeiten ermöglichen neue Wege der Arbeitsteilung. Und so war der Ursprung des neuen Albums der US-amerikanischen Band nicht ein Studio, eine Wohnung oder eine Bar, in der man sich über Ideen, Melodien austauschte, sondern eine Cloud im Internet. Über diese wurden Daten hin- und hergeschickt – ganze Arrangements ausgetauscht. Das Ergebnis dieser Dropbox-Session liegt nun in Form eines neuen Albums vor. Darauf erweitert eine (die?) Lieblingsband des Hipsters, der sich seit Jahren mit gepflegtem Bart und Humana-Outfit durch urbane Gemeinschaftsgärten ackert, ihr melodiöses, folkiges und harmonisches Klangspektrum um eine Stimmung: um Melancholie. Das gefällt, klingt in "Neighbors" nach Radiohead und liefert neues Material für die Playlist diverser Coffeeshops, in denen Baristas, die früher irgendwas mit Werbung gemacht haben, kalt gebrühten Kaffee servieren.