Elbphilharmonie nach zehn Jahren eröffnet
Von Peter Jarolin
Die Welt blickt dieser Tage nach Hamburg - zumindest die Musikwelt. Denn nach fast zehn Jahren Bauzeit, diversen Querelen und einer Kostenexplosion auf etwa 789 Millionen Euro ist es soweit: Die Elbphilharmonie Hamburg hat ihren Konzertbetrieb aufgenommen. Mit einer gigantischen Eröffnungsgala, internationalen Stars, viel Prominenz und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen.
Sicherheitsschleusen
Polizeiboote umkreisen in regelmäßigen Abständen das von den Schweizer Architekten Herzog & De Meuron - diese haben etwa auch die Tate Modern in London oder das Olympiastadion in Peking kreiert - entworfene Gebäude. Der Zugang zum Haus selbst ist nur mit Ausweis und Security-Check möglich; selbst wer innerhalb des neuen Gebäudekomplexes liegenden Luxushotel The Westin Hamburg wohnt, muss diverse Sicherheitsschleusen passieren.
Das aber ist nur den vielen illustren Eröffnungsgästen geschuldet. Denn grundsätzlich gilt: Die Elbphilarmonie - in lokalen wie auch überregionalen Medien längst liebevoll "Elphi" genannt - soll ein für alle Menschen offenes Haus sein. Oder wie es Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz formuliert: "Die Elbphilharmonie ist eine Einladung Hamburgs an die ganze Welt."
Ein Österreicher an der Spitze
Diese ist übrigens auch da. Mehr als 300 Journalisten aus Europa, Asien oder den Übersee berichten über das "neue Wahrzeichen Hamburgs". Als ein solches sieht es auch Intendant Christoph Lieben-Seutter, der Österreicher in der Hansestadt. Zehn Jahre lang hatte dieser "nur" die 1903 errichtete Laeiszhalle zu bespielen, nun warten weitere 2100 im Großen Saal und 500 Plätze im Kleinen Saal der Elbphilharmonie auf Besucher.
"Ein Haus für alle, nicht für eine Elite"
Als "Haus für alle, nicht für eine Elite" will Lieben-Seutter das aus tausenden, schalldichten Glasplatten, einer geschwungenen Architektur und viel Holzelementen bestehende Konzerthaus positionieren. Die Glasplatten wurden übrigens einem Crash-Test unterzogen; nicht einmal ein Orkan kann der von Yasuhisa Toyota perfekt ersonnenen Akustik etwas anhaben. Schalldicht eben. Und damit sich bei Nebel kein Schiff in die auf ehemaligen Kaispeicher im Hafen errichtete Errungenschaft verirrt, sind auf den Glasplatten sogar eigene so genannte Radarpixel angebracht.
Und die Hamburger? Sie haben "ihre Elphi" längst adoptiert. Ein Happy-End mit Fortsetzungen.