Kultur/Dschungelcamp

Dschungelcamp: Ich will zu meiner Mama

Es beginnt ein wenig arg bittersüß: Tanja Tischewitsch und Angelina Heger üben sich im Tränenausdrücken und greinen im Duett nach ihren Mamis (was Erwachsene halt so tun, wenn sie sechs Tage lang von ihren Müttern getrennt sind). Das Ganze wirkt so schlecht gespielt, dass Sara Kulka so schnell wie möglich mitmacht, damit sie ja nicht zuwenig Sendezeit abkriegt. Nach einigen Minuten sind die Krokodilstränchen getrocknet und die drei tun wieder das, was sie am besten können - über ihre Brüste reden.

Dann gleitet die sichtlich gelangweile Kamera ausführlich über die Tätowierungen von Aurelio Savina, dem "Schwellkörper" (copyright Daniel Hartwich) oder wie wir in Österreich sagen, dem Körper-Kurtl, im Camp.

So aufregend geht es weiter: Angelina penzt und wanzt um Süßigkeiten, wie ein Kind an der Supermarkt-Kassa. Ein Thriller.

Die Dschungelprüfung bietet dann wenigstens eine hinreißend blöde Rudi-Carrell-Parodie von Sonja Zietlow und einige großartig absurde Dialoge.

Tanja: "Ich glaub, irgendwas krabbelt in meinen Po!"

Sonja: "In deinen Po? Was könntest du da gut brauchen...?"

Tanja: "Klobürste!"

Am Ende steht eine witzige Überraschung: Anstelle der sonst üblichen "Du bist es ... vielleicht..."-Zeitschindens brüllt Sonja Zietlow einfach "Dschungelprüfung Walter!" ins Camp und verschwindet wieder. Das Ganze dauerte keine zehn Sekunden.

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Tag 6 im Schnellcheck

Haupt- und Nebenrolle Daniel Hartwichs Augen, Walters Zopf und Marens Verdauung.

Rebecca Siemoneit-Barum und Benjamin Boyce sind, siehe gestern, immer noch Totalausfälle.

Der Konflikt Als einige Dschungelcamp-Insassen Bemerkungen fallen lassen, dass sie Maren Gilzer für die beste Köchin im Camp halten, verliert Walter Freiwald, der sich in seiner Ehre als Küchenchef beleidigt sieht, völlig die Fassung und beschimpft Maren auf selbst für Campverhältnisse erstaunlich primitive Weise, indem er ihr z. B. unterstellt, das Klo schlimmer zu verstinken als andere.

Bekleidungsfaktor Tanja wackelt ein bisschen im Badeanzug durch die Gegend, ansonsten ist nicht viel los. Das gibt uns endlich Gelegenheit, Walters Nahkampffrisur zu loben: Der Oberkopfzopf, der für Dschungelprüfungen zum Einsatz kommt, sieht großartig schwachsinnig aus.

Zwischenmenschliches Liegt es an der Reis-Bohnen-Langeweile-Diät? Am sechsten Tag spielen die Hormone verrückt. Zuerst verliert Maren Gilzer angesichts von Aurelio Savinas Oberarmen beinahe die Beherrschung. Dann kann Tanja Tischewitsch bei der Dschungelprüfung zuerst beim Anblick von Dr. Bob ("Ich glaub, Dr. Bob flirtet mit mir!") und danach bei dem von Daniel Hartwich nicht mehr an sich halten: "Daniel hat voll die schönen Augen! Wie das Meer, wie the ocean, wie the beach!" (Anm. der Redaktion: Die Augen von Daniel Hartwich sind grün wie the Philodendron.) Schließlich beginnt auch Sara Kulka beim Anblick des "italienischen Florian Silbereisen" (copyright Daniel Hartwich) namens Aurelio zu quietschen: "Mach Babys! Mach Babys!"

So gesagt "Für mich gibt's nichts Sexigeres als 'nen sensiblen Mann." - Sara Kulka macht klar, was sie sexig findet.

"Die geht mir voll auf die Eier, aber voll, soviel Doofheit auf einen Haufen." - Walter Freiwald über Maren Gilzer, die sich die Frechheit erlaubt hat, besser als Walter zu kochen.

"Maren, hast du gepupt oder was?" - Walter Freiwald über Maren Gilzer, die sich die Frechheit erlaubt hat, besser als Walter zu kochen.

"Oh schrecklich, was hat die denn gegessen?" - Walter Freiwald über Maren Gilzer, die sich die Frechheit erlaubt hat, besser als Walter zu kochen.

"Was isst die denn anderes als wir?" - Water Freiwald über Maren Gilzer, die ... das System ist klar.

"Man kann diesen ProSieben-Models vorwerfen, was man will, aber Klasse haben sie." - Moderator Daniel Hartwich beweist extratrockenen Sarkasmus.

"Die Größe ist bei ihr (Tanja; Anm.) paarweise angeordnet." - Moderatorin Sonja Zietlow ebenfalls.

Ekelfaktor Die Dschungelprüfung - eine Gedächtnisübung in der Kakerlaken-Dusche - war eher ekelmäßig billig (wenn auch eine großartig witzige "Am laufenden Band"-Parodie, mit Sonja Zietlow als Rudi Carrell). Aber Walters Vorträge über seine Krampfadern-OPs hatten dafür einiges für Freunde der Magenbeleidigung zu bieten.

Ekelfaktor

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