Kultur

Darren Almonds poetische Nachtlandschaften

Das Licht und die magische Anziehungskraft des Mondes beschäftigen den britischen Fotografen Darren Almond seit dem Jahr 2000. Seither ist er nachts in schlafenden Landschaften unterwegs, die er dann mit seiner Kamera festhält. Als Lichtquelle dient ihm dabei ausschließlich das Licht des Mondes, das er dann mit langen Belichtungszeiten einfängt und für sich arbeiten lässt. Durch diese Technik erstrahlen die Szenarien beinahe fast so klar wie am helllichten Tag. Atmosphärisch wirken die Fotos aber ganz anders. „Bei langen Belichtungszeiten sieht man nie, was man gerade aufnimmt. Aber man gibt der Landschaft mehr Zeit, sich auszudrücken", erklärt Darren Almond seine Arbeiten.

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Mit seinen Nachtlandschaften gelingt dem Fotografen eine Symbiose von technischer Raffinesse und poetischer Referenz. Mit der Kamera spürt er der romantischen Motivwelt von Landschaftsmalern wie William Turner nach und übersetzt sie in ein anderes Medium. Die Fotos überzeugen mit einem vielfältigen, kontrastreichen Licht-Schatten-Spiel. Sternlinien überziehen den Himmel und das Wasser bedeckt die Erde wie ein nebliger Schaum. Dadurch haftet der Natur etwas Gespenstisches an. Es herrscht eine Art Endzeitstimmung - eine Welt ohne Leben.

Rund um die Welt

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Für die rund 260 im nun veröffentlichten Bildband "Fullmoon" (Taschen Verlag) präsentierten Arbeiten folgte Almond dem Vollmond rund um den Erdball. Man sieht Motive von majestätischen amerikanischen Bergen, kargen arktischen Eisfeldern, pittoresken Felsen in Japan oder den ihm besonders vertrauten Landschaften Großbritanniens. Das Buch, das von Hans Werner Holzwarth herausgegeben wird, deckt alle Phasen der Werkreihe ab, von der Jahrtausendwende bis heute. Die einleitenden Worte stammen von Sheena Wagstaff, Leiterin des Modern and Contemporary Art Department des Metropolitan Museum in New York.

INFO: Darren Almond: „Fullmoon“ (Taschen) Hans Werner Holzwarth (Hrsg.) Hardcover, 400 Seiten, € 49,99.