Kultur

Chance verpasst: Paenda scheidet im ESC-Halbfinale aus

Aus österreichischer Sicht gibt es nach dem zweiten ESC-Semifinale nicht allzu viele Gründe zum Feiern: Die heimische Vertreterin Paenda absolvierte Donnerstagabend ihren ersten und einzigen Auftritt beim Song Contest in Tel Aviv. Trotz solider Performance der Ballade "Limits" konnte die 31-Jährige letztendlich kein Finalticket lösen. Die große Show am Samstag steigt ohne österreichische Beteiligung.

"Es war so schön und emotional"

"Mir geht es gut", sagte Paenda nach der Show im ersten Kurzinterview mit dem ORF. "Ich habe mir vor meinem Auftritt keine Gedanken darüber gemacht, ob ich weiterkomme, oder nicht. Ich habe einfach den Moment heute auf der Bühne genossen, es war so schön und so emotional für mich – und ich bin froh, dass der ORF jemandem wie mir diese Chance gegeben hat."

Paendas Tipp für den Sieg im Finale? "Ich glaube der Duncan (Duncan Laurence, niederländischer Vertreter, Anm.) wird es werden, er ist unglaublich gut."

Schweden und die Schweiz im Finale

Des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud: Und so war die Euphorie der zehn qualifizierten Fixstarter nach der Semifinalshow ungebrochen.

Diese Länder werden am Samstag erneut im Tel Aviv Convention Center auftreten:

Nordmazedonien

Das Land hat einen neuen Namen, die ESC-Vertreterin ist schon zum insgesamt vierten Mal dabei. Aber zum ersten Mal allein: In der Ballade "Proud" ruft Tamara Todevska Mädchen dazu auf, ihre Stimme zu erheben. Ihre Argumente darf sie am Samstag nochmals bekräftigen.

Niederlande

Seit die Wettquoten für den diesjährigen Song Contest ermittelt werden, steht er als Favorit ganz oben. Es ist also keineswegs verwunderlich, dass Duncan Laurence mit seiner schlichten Performance am E-Piano ("Arcade") weiter ist. Astreine ESC-Ballade eben.

Albanien

Jonida Maliqi stieg für ihre Halbfinal-Performance aufs Podest: Von diesem aus lieferte die Albanerin in Landessprache ihren opulent inszenierten Song "Ktheju tokës" ab. Das wird sie auch im Finale tun. Sie ist weiter.

Schweden

John Lundvik wurde seiner Favoritenrolle ebenfalls gerecht: Begleitet vom stimmgewaltigen Gospelchor sang sich der schwedische Vertreter ins Finale. Zu den finalen Klängen des Songs wurde der Musiker in goldenes Licht getaucht – könnte man sich auch als Siegerperformance vorstellen. Theoretisch.

Russland

Russland will es heuer wissen. Mit Sergey Lazarev schickt man einen absoluten Superstar (wieder) ins Rennen – großspurige Bühneninszenierung inklusive. 2016 landete Lazarev beim ESC in Stockholm auf Platz drei. Ob er es heuer noch weiter bringt, entscheidet sich Samstagabend.

Aserbaidschan

Aserbaidschan setzt heuer auf einen modernen Pop-Song und innovative Inszenierung. Laserstrahlen, Roboterarme, LEDs – alles mit dabei. Zu Recht, wie sich zeigt: Chingiz, der sich gekonnt in die Bühneninstallation einfügt, steht mit "Truth" im Finale.

Dänemark

Die Bullerbü-Atmosphäre auf der Bühne hat gefruchtet: Die dänische Sängerin Leonora wurde zusammen mit ihren Tänzern weitergewunken. Sie darf auch im Finale federleichte Töne anstimmen – und Heiterkeit verbreiten. Mitschnippen erlaubt.

Norwegen

Die Band "KEiiNO" existiert erst seit vergangenem Jahr, beim ESC bringt die Truppe es auf Anhieb zu etwas: Den Song "Spirit In The Sky" wird man auch im Finale hören. Vorgetragen wird dieser teilweise in der Gesangsart "Joik". Wer davon noch nie gehört hat: Klingt ein bisschen wie Jodeln und entstammt dem Volk der Samen, den Ureinwohnern Lapplands.

Schweiz

DSDS-Star und Bühnenprofi Luca Hänni kam, sah – und sang sich ins Finale. Mit der gut inszenierten, schnellen Latino-Popnummer wird er – wie von den Buchmachern prognostiziert – auch im Finale auftreten. 30 Jahre nach dem letzten Sieg für die Schweiz beim ESC – damals dank Céline Dion – wäre ein Sieg eine Sensation.

Malta

Spritzig, unbekümmert und energiegeladen performte Sängerin Michela den R'n'B-Titel "Chameleon". Das hat sich ausgezahlt, man wird die 18-Jährige auch im Finale wiedersehen. Ihr Song übrigens aus der Feder eines Mitglieds jenes Songwriter-Teams, das vergangenes Jahr für Cesár Sampsons Song "Nobody Like You" verantwortlich gezeichnet hat. Keine schlechten Vorzeichen also.

Paendas Auftritt im zweiten ESC-Semifinale zum Nachsehen:

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