Kultur

Besser kann Beethoven nicht klingen

In wenigen Tagen brechen die Wiener Philharmoniker zu ihrer großen Asien-Tournee (China, Japan) auf. Im Gepäck haben sie dabei alle neun Symphonien Ludwig van Beethovens sowie dessen fünf Klavierkonzerte mit Rudolf Buchbinder als Solist. Dirigent auf dieser Reise ist Christian Thielemann, der mit dem Orchester im Musikverein einen kleinen Vorgeschmack auf das Kommende gab und gibt. Am Montag stehen die Symphonien Nr. 1 und Nr. 2 auf dem Programm; am Wochenende begeisterte Thielemann mit der dritten und der vierten Symphonie. Thielemanns Beethoven steht sprichwörtlich im Saft, hat Kraft, Energie, ist aber auch voll zarter Nuancen und liebevoll modellierter Details. Die Philharmoniker bieten ihren schönsten Klang auf; Thielemann nimmt dieses Angebot dankbar an. Beethoven wie er besser wohl nicht klingen kann. Frenetischer Jubel.

Im Musikverein war es Christian Thielemann, der mit den Wiener Philharmonikern für ein Beethoven-Fest der Superlative sorgte.

Im Theater an der Wien übernahm diese Funktion Rudolf Buchbinder (links). Vom Klavier aus (und auf der Bühne platziert) führte Starpianist Buchbinder die exzellenten Wiener Philharmoniker durch den Kosmos der Klavierkonzerte Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 5 und bewies einmal mehr seine künstlerische Ausnahmestellung. Technisch makellos, stets auf Ausdruck und Tiefgang bedacht, realisierte Buchbinder die ersten beiden Beethoven-Konzerte (B-Dur und C-Dur); beim fünften Konzert (Es-Dur) stand vor allem die symphonische Anlage des Werkes im Zentrum. Herrliche Dialoge zwischen Solist und Orchester, wunderbare Details und eine einzigartige Brillanz – so vollendet klingt Beethoven wohl nur in dieser Kombination.

KURIER-Wertung für beide Vorstellungen: