Belvedere: Jobs von Rollig und Bergmann wurden ausgeschrieben
Von Thomas Trenkler
Das Kulturministerium hat am Wochenende die Doppelgeschäftsführung des Belvederes ausgeschrieben, da die Verträge von Stella Rollig und Wolfgang Bergmann Mitte Jänner 2022 auslaufen.
Für die wissenschaftliche Geschäftsführung wird „eine ziel- und teamorientierte Persönlichkeit mit Erfahrung in der Leitung eines Kunst- und Kulturmuseums beziehungsweise einer vergleichbaren Institution“ gesucht, die das Belvedere als Kompetenzzentrum österreichischer bildender Kunst weiterentwickelt. Erwartet werden u.a. ein abgeschlossenes Universitätsstudium beziehungsweise der Nachweis vergleichbarer Kenntnisse, Erfahrung im Umgang mit Kunstsammlern, Künstlern, Sponsoren, der Öffentlichkeit und den Medien, in der Akquisition von Drittmitteln, in der Abwicklung internationaler Kooperationsprojekte sowie „ausgezeichnete kommunikative und integrative Kompetenz, Innovationsfreude und diplomatisches Geschick“.
Die vom Belvedere betreute, mitunter aber stiefmütterlich behandelte Artothek des Bundes wird in beiden Ausschreibungen erwähnt: Man erwartet sich „Synergien im wissenschaftlichen und verwaltungstechnischen Bereich, insbesondere adäquate Unterbringung inkl. Restaurierung, Sichtbarmachung der Sammlung, verstärkte konzeptive Einbindung in das Ausstellungsgeschehen“ sowie in den Außenauftritt des Belvederes.
Von der Umbenennung des 21-er Hauses in „Belvedere 21“ durch Rollig und Bergmann dürfte man im Ministerium nichts mitbekommen haben: In der Beschreibung des „Bundesmuseums für österreichische bildende Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ wird die Expositur „Museum des 21. Jahrhunderts (21er Haus)“ angeführt.
Bewerbungen sind bis spätestens 29. Juni 2021 an das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport zu richten. Es wird überlegt, einen externen Personalberater zuzuziehen, an den die Bewerbungen weitergeleitet werden.
Rachinger hat sich wieder beworben
Die Bewerbungsfrist für die Doppelgeschäftsführung der Österreichischen Nationalbibliothek ist mittlerweile abgelaufen. Für die wissenschaftliche Geschäftsführung (und damit für die Generaldirektion) gingen bloß sechs Bewerbungen ein – von je drei Frauen und Männern, fünf aus Österreich. Für die wirtschaftliche Geschäftsführung bewarben sich ausschließlich Österreicher: fünf Männern und eine Frau. Der Grund für das geringe Interesse könnte sein, dass Generaldirektorin Johanna Rachinger bekannt gab, sich für eine weitere Vertragsverlängerung zu bewerben. Sie leitet die ÖNB seit 2001 höchst erfolgreich.