Kolumnen

Kralicek geht essen: Die Vorzüge des auswärtigen Essens

Viele Speisen sind zwar sehr populär, kommen im privaten Rahmen aber praktisch nie auf den Teller. Bei manchen ist die Herstellung so aufwendig, dass man sie lieber andere machen lässt. In diese Kategorie fällt etwa Sushi. Bei anderen Gerichten liegt es schlicht an der Infrastruktur. Zum Beispiel haben die wenigsten einen Dönerspieß in der Küche hängen, und die fachgerechte Zubereitung von Pommes frites scheitert oft schon daran, dass wir keine Fritteuse besitzen. Abgesehen davon, dass wir danach eh nicht wüssten, wie wir das viele Öl entsorgen sollen.

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Und wenn wir schon bei den wirklich argen Sachen sind: Die Käsekrainer ist außerhalb ihres natürlichen Habitats, dem Würstelstand, nur äußerst selten anzutreffen. In diesem Fall scheitert es nicht am Küchenequipment, denn natürlich könnte man sich jederzeit auch am heimischen Herd eine mit Käse gefüllte Wurst abbraten. Aber warum sollte man das tun? Es gibt Speisen, die lassen sich nicht verpflanzen. Und wenn, dann nur unter großen atmosphärischen Verlusten.

Ein Spezialfall sind einige unserer Frühstücksklassiker. Im Kaffeehaus ist es ganz normal, Eier im Glas oder ein Schnittlauchbrot zu bestellen. Zu Hause kommen wir selten auf die Idee. Warum? Hier kommen sowohl der Käsekrainer-Faktor als auch das Sushi-Argument zum Tragen. Auch das Schnittlauchbrot schmeckt nirgends so gut wie in seinem natürlichen Lebensraum. Und für die Zubereitung von Eiern im Glas habe ich in der Früh einfach keine Nerven, da sollen Profis ran. Die verbrennen sich dabei wahrscheinlich nicht einmal die Finger.