Kolumnen/Harrys Heimspiel

In Sachen Sport ist nicht alles für den Allerwertesten. Nur ein bisserl was

Um einen gediegenen Fitness- und Muskelaufbau zu praktizieren, wählen Männer und Frauen oftmals unterschiedliche Zugänge. Und andere Geräte. Als mich die beste Ehefrau der Welt in einem Fitnessstudio meines Vertrauens fragte, ob es denn hier keine Booty Trainer geben würde, also keine Geräte, um den Allerwertesten zu trainieren, fiel mir nur eine Antwort ein: „Sieh Dich um, das ist eh alles für den A ...“

Ja, manchmal ist es ein Vorteil, sich alle Geräte zeigen zu lassen. Oder man macht gleich bei Gruppenübungen mit. Zu diesem Unterfangen überredete mich meine Frau. Voller Stolz, weil ich zu dieser Zeit wirklich in Hochform war (das muss so in den letzten vier, fünf Tagen der Fastenzeit gewesen sein), machte ich mit einer großen Portion Selbstvertrauen und zwei mitgenommen Eiweiß-Shakes mit. Und erkannte bald, dass ich dafür wohl nicht wirklich prädestiniert bin. 

Als die leitende Fitnessdame rief „rechtes Bein nach vorne“ hob sich automatisch meine linke Hand, als alle anderen sprangen, lag ich auf den Boden. Ich bin eben kein Beherrscher der schnellen Befehlsausführung und bin froh, dass ich beim Bundesheer in sehr grauer Vorzeit nicht allzu viele Schießübungen absolvieren musste. Mittlerweile trainiere ich wieder allein. Habe da lieber meine Ruhe.  Und die anderen auch.

Österreichs Fitnessstudios, und damit breche ich eine Lanze, sind freilich in jeder Hinsicht in Ordnung. Was man von der Spitzensport-Infrastruktur in Österreich generell nicht behaupten kann. Im größten Stadion des Landes riecht man heute noch den Urinstein von der Eröffnung vor 38 Jahren. Und zum Tennis in die Stadthalle könnten doppelt so viele Leute kommen, wenn sie nur Platz hätten. Wenn nicht bald eine neue Halle kommt, dann ist das rot-weiß-rote Angebot wirklich für den A ...