13 Freiwillige sind das Rückgrat der Lernhilfe - auch jetzt
Von Heinz Wagner
Die Caritas betreibt quer über die Republik verstreut insgesamt 54 Lerncafés mit mehr als 2100 Schüler_innen. Die Lern- wurden zu Fern-Cafés, die rund 2/3 der Kinder und Jugendlichen erreichen, die in Normalzeiten die stationären Lern-Unterstützungen erreichen.
„Besonders wichtig ist es gewesen, ziemlich rasch“ nach dem Ende des Präsenz-Unterrichts in den Schulen „Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen aufzunehmen. Schon allein, damit sie wissen, dass sie weiter von uns unterstützt werden“, so Robert Bodemann zum Kinder-KURIER. Er leitet das Lern-/Fern-Café in Lustenau (Vorarlberg).
Anfangs sei auch die digitale Ausstattung zu Hause ein großes Thema gewesen, das Land habe eine Sammelaktion gestartet, um auch alle Mittelschüler_innen zu versorgen – siehe auch diesen KiKu-Artikel über die in jedem Bundesland andere Lösung der Computerausstattung für Mittelschüler_innen
„Aber Handy hatten alle schon, so war wenigstens der Kontakt möglich. Und auf dem Weg auch die minimalste Lernhilfe – fotografierte Aufgaben, Fragen und Antworten hin und her zu schicken. Natürlich je besser die Ausstattung – dann konnten wir auch Video-Sitzungen machen, die den Face-to-Face-Kontakt mehr unterstützen als einfache Telefonate.“
Dieselben Betreuer_innen
Wichtig sei ihm und dem Team – neben ihm als einzigem hauptamtlich Angestellten arbeiten 13 Freiwillige als Lernhelfer_innen – auch, „dass unsere Kinder und Jugendlichen (36 an der Zahl von der 3. Klasse Volksschule bis zum Ende der Pflichtschule) weiterhin mit den gewohnten Personen, die sie kennen, in Kontakt bleiben.“
Wobei das Lerncafé nach den Osterferien die digitale Lern-Unterstützung auch über den Kreis der eigenen Klient_innen hinaus ausgeweitet hat – für Anfragen anderer Kinder und Jugendlicher.
Freiwillige!
Das Team der Freiwilligen – von einer pensionierten Lehrerin über einen Zivildiener der Gemeinde bis hin zu Praktikant_innen aus Pädagogischen Hochschulen bzw. Gymnasien, die Wahlpflichtfächer in sozialen Berufsfeldern gewählt haben – bilden sozusagen DAS Rückgrat des Lustenauer Lerncafés. „Wichtig ist uns aber da das richtige Matching“, also das ideale Zusammenpassen von Schüler_innen und den Lernbetreuer_innen“. Maximal drei Kinder/Jugendliche teilen sich eine Unterstützungsperson, bei Klient_innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf beträgt das Verhältnis 1:1.
Enge Beziehung zu den Schulen
Bodemann legt auch Wert auf eine enge Beziehung mit den Lehrer_innen in den Schulen, „da sind wir sehr gut vernetzt und bekommen auch immer wieder Lob von den Direktionen. Genauso aber viel Dank von den Familien und die Rückmeldung, dass sich ihre Kinder bei uns sehr gut aufgehoben fühlen. Und die Kinder bzw. Jugendlichen selbst haben bei uns den Vorteil gegenüber der Schule, dass sie hier freiwillig sind und durch die intensive Betreuungsmöglichkeit, dass sie mehr Zeit haben, ihr Gegenüber auch mehr Geduld, die im Schulalltag in einer ganzen Klasse oft fehlt.“ Jetzt ist die Geduld und Zeit auch da – halt über die Distanz, die dank der technischen Hilfsmittel dann doch ganz kurz wird.
„Sein“ Lerncafé war das erste in Vorarlberg und öffnete vor fast zehn Jahren – mit Schulbeginn im Herbst 2011. „Heute kommen immer wieder junge Erwachsene vorbei, die von ihrer Matura erzählen oder dem Job, den sie gefunden haben.“