Zweijährige beim Essen erstickt: So reagieren Sie im Ernstfall
Im deutschen Gütersloh ist ein zwei Jahre altes Mädchen in einer Kindertagesstätte nach einem Erstickungsanfall beim Essen gestorben. Eine Polizeisprecherin sagte am Mittwoch, es sei von einem "tragischen Unglücksfall" auszugehen. Das Mädchen hatte sich beim Essen verschluckt.
Die Stadt hatte nach dem Unglück vom Montag mitgeteilt, das Kind sei trotz sofortiger Hilfsmaßnahmen in dem städtischen Kindergarten verstorben. Dennoch laufe in der Sache ein Ermittlungsverfahren. In der Betreuungsstätte wurde für Kinder und Eltern ein Raum zum Trauern eingerichtet, in dem auch ein Kondolenzbuch ausgelegt wurde.
Atemnot
Verschluckt sich ein Kleinkind beim Essen oder weil es einen Fremdkörper, etwa Kleinteile eines Spielzeugs in den Mund genommen hat, kommt es zunächst zu Atemnot. Es gibt verschiedene Schweregrade hartnäckigen Hustens bis hin zum Erstickungsanfall. Die Gefahr des Verschluckens und Erstickens ist umso größer, je kleiner das Kind ist. Ursache dafür ist, dass die Atemwege bei Kleinkindern deutlich kleiner sind als bei Erwachsenen und älteren Kindern. Fremdkörper bleiben leichter stecken.
Warum es notwendig ist, die wichtigsten Handgriffe zu kennen: Das Gehirn kommt nur drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff aus, ohne Schäden davonzutragen. Bis ein Rettungsdienst den Unfallort erreicht, vergehen in einer Stadt etwa zehn Minuten. Wird nicht gleich Erste Hilfe geleistet, steigt das Risiko für einen tödlichen Verlauf deutlich.
Erste Hilfe
Sollten Sie erleben, dass sich ein Kleinkind verschluckt, wenden Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen an:
Säuglinge
Bei Kindern unter einem Jahr ist die Rückenklopfmethode notwendig: Halten Sie das Baby in Bauchlage mit dem Kopf nach unten. So wird die Entfernung des Fremdkörpers durch die Schwerkraft unterstützt.
Dabei muss der Kopf des Säuglings mit der Hand gestützt werden – am besten beim Kiefer. Allerdings sollte nicht auf den Hals gedrückt werden.
Mit der flachen Hand fünf kräftige Schläge auf den Rücken (zwischen den Schulterblättern) geben.
Kinder über einem Jahr
Die Vorgehensweise ist dieselbe. Allerdings kann es sein, dass das Kind aufgrund seiner Größe nicht mehr gehalten werden kann. Dann sollte das Kind über das Knie gelegt werden und dann geklopft werden oder wenn es älter ist, kann es in eine vornübergebeugte Position gebracht werden und dann die Rückenschläge gegeben werden.
Ist diese Methode nicht erfolgreich, kann bei Kindern über einem Jahr der Heimlich-Griff angewendet werden. Dazu stellt oder kniet man sich hinter das Kind und beugt es nach vorne. Anschließend ballt man die Faust und platziert sie zwischen Bauchnabel und unterem Rand des Brustbeins. Mit der anderen Hand umfasst man die Faust und drückt fünf Mal kräftig nach oben.
Auch wenn die Erste Hilfe erfolgreich war und der Fremdkörper entfernt werden konnte, muss ein Kind nach einem solchen Vorfall von einem Kinderarzt untersucht werden.