Leben/Essen & Trinken

Warum das Steirereck zur Weltspitze gehört

Alpenlachs mit weißem Spargel, Sprossen & Zitronenkraut oder junge Artischocken mit Blütenkohl, Hanfsamen & Neusetzer Speck – das österreichische Steirereck schaffte zum siebten Mal in Folge den Sprung in die Liste der "World’s 50 Best Restaurants" und verbesserte sich vom 16. auf den 15. Platz.

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Tausende Gourmets verfolgten Montagabend die Bekanntgabe der berühmten Rangliste in der Londoner Guildhall: Die Roca-Brüder Joan, Josep und Jordi aus dem spanischen Girona verdrängten das dänische Restaurant Noma unter der Führung von René Redzepi vom ersten Platz. Dieses musste sich mit dem dritten Rang zufrieden geben.
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Was die Liste der Besten eindrucksvoll unter Beweis stellt: Die meisten Kochkünstler leben in spanischsprachigen Ländern. Neun Restaurants aus Lateinamerika und sieben aus Spanien schafften den Sprung in die Top 50.(Lesen Sie den Artikel unter der Bildergalerie weiter.)

Top 11

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Wiener Ausnahme

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Nicht nur Können, auch eine große Portion Networking und Marketing sind nötig, damit die Restaurants die Aufmerksamkeit der 972 Jury-Mitglieder ergattern. Die kulinarische Welt wird vom britischen Restaurant Magazin, dem Ausrichter der Wahl, in 27 Regionen mit jeweils einem Jury-Vorsitzenden aufgeteilt. Diese suchen 35 Jury-Mitglieder je Region aus. Christian Grünwald, Jury-Vorsitzender für Österreich und die Schweiz: "Wie bei einer politischen Wahl entscheidet die Mehrheit. Jedes Jury-Mitglied kann sieben Stimmen abgeben. Nur vier Restaurants dürfen aus der eigenen Region stammen. Geheimtipps haben keine Chance, prominente Namen gewinnen." Grünwald erklärt den Erfolg des Steirereck mit "Perfektion, Ideenreichtum und Atmosphäre".

Dass die ganze Welt derzeit nach Spanien oder Südamerika blickt, dürfte auch an der gemeinsamen Sprache liegen: "Im Grunde genommen machen die Spanier und die Südamerikaner nichts anderes als die Skandinavier: Sie verwenden autochthone Zutaten. Aber die Köche sprechen die gleiche Sprache, beeinflussen sich also im positiven Sinn gegenseitig und sind gut vernetzt."

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Elena Arzak, eine der besten Köchinnen der Welt, hatte einmal imInterview mit dem KURIER gemeint, dass das beste Restaurant der Welt die wenigsten Fehler macht. Reitbauer relativiert: "Vielleicht heben sich die Dreibesten tatsächlich vom Rest der Liste ab. Für die anderen Restaurants zählt es einfach nur, dass sie Teil der Liste sein dürfen." Diese würden sich in Sachen Perfektion oder Technik gar nicht voneinander unterscheiden.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aus österreichischer Sicht bestehen: Der Taubenkobel und das Landhaus Bacher flogen aus der erweiterten Liste der "100 besten Restaurants". Heinz Reitbauer: "Mir tut das sehr leid. Wir müssen alles daran setzen, dass Österreich viel mehr in den Fokus der internationalen Tester rückt. Diese Auszeichnung hätten sich einige verdient."

Beste Köchin der Welt

Die ehemalige Ducasse-Schülerin Hélène Darroze wurde in London als weltbeste Köchin ausgezeichnet. Die Mutter von zwei Kindern betreibt das Pariser Restaurant Darroze sowie das Hélène Darroze at the Connaught in London.