Leben/Essen & Trinken

Papst lobt Slow Food

Papst Franziskus hat vor kurzem mit Carlo Petrini, dem Gründer der Slow Food-Bewegung telefoniert. Bei dem circa 20 Minuten langen Gespräch signalisierte der Papst seine Nähe zu den Bauern. Ländliche Gemeinschaften seien für das Geschick der Erde wertvoll. "Die Arbeit dieser Menschen ist außerordentlich. Geld anzusammeln darf nicht das Hauptziel sein", betonte der Papst laut einer Presseaussendung von Slow Food.

"Die Arbeit der Kleinbauern wird zwar häufig als modellhaft, aber als irrelevant für die Wirtschaft angesehen", kommentierte Petrini. "Dass die höchste Autorität der katholischen Welt Wertschätzung und Verständnis für die ländlichen Gemeinschaften zum Ausdruck bringt und ihre entscheidende Rolle bei der Verteidigung des Gemeinguts auf unserer Erde anerkennt, ist sehr wichtig", sagte der 1949 geborene italienische Soziologe, Gründer von Terra Madre, dem Netzwerk der Bauern, Fischer, Nomaden und Lebensmittelhandwerker.

Das Netzwerk trifft sich alle zwei Jahre in Turin, arbeitet aber in 150 Ländern konstant daran, die biologische Vielfalt im Agrar- und Lebensmittelbereich zu verteidigen und allen Menschen den Zugang zu guten, sauberen und fairen Lebensmitteln zu garantieren. Tausende solcher kleinräumigen Gemeinschaften gibt es bereits. Sie alle setzen sich für eine lokale, nachhaltige Lebensmittelproduktion ein, die das Gleichgewicht des Planeten und das von Generation zu Generation überlieferte Wissen achtet.

Von einem lobenden Telefonat des Papstes mit dem Management von Monsanto und anderen Nahrungsindustrie-Größen ist einstweilen noch nichts bekannt.

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