One Pot Pasta - so essen wir heute Nudeln
Von Anita Kattinger
Es klingt zu einfach, um wahr zu sein: Alle Zutaten kommen in einen Topf und zehn Minuten später sind die besten Nudeln fertig, die Sie je gegessen haben. Das Phänomen heißt One Pot Pasta, also ein-Topf-Pasta.
Seinen Ursprung hat das Rezept, das derzeit um die Welt geht, in einem kleinen Dorf im italienischen Apulien. Zwei Mitarbeiterinnnen der amerikanischen Vorzeige-Hausfrau und Multi-Millionärin Martha Stewart entdecken das Rezept in einem kleinen Restaurant auf einer ihrer Recherche-Reisen.
In dem ehemaligen Fischerdorf Peschici betreibt die Familie von Matteo Martella seit Jahren ein kleines Restaurant – die Küche ist so winzig, das sie kaum Platz für großes Aufkochen bietet. Martella erzählt den beiden Amerikanerinnen, wie sich seine Mutter zu helfen weiß: Sie gibt alle Zutaten in einen Topf und kocht Gemüse und Nudeln quasi gemeinsam zu einem sämigen Pasta-Gericht.
Zurück in den USA zeigt sich ihre Chefin begeistert und publiziert das Rezept in ihrem Magazin und produziert ein Koch-Video. Das ist nun zwei Jahre her, aber erst jetzt kennt die Instagram-Gemeinde kein Halten mehr: Seit Wochen übertrumpfen sich Foodies mit abgewandelten Rezepten.
Warum das Rezept funktioniert
Nun verwundert vielleicht weniger, dass Gemüse und Nudeln im selben Wasser gekocht werden. Dass aber auch Zwiebel und Paradeiser zu einem Matsch eingekocht werden und das Resultat dann Hunderttausende weltweit schmeckt, ist doch überraschend.
Eigentlich lautet die Faustregel für das richtige Mengenverhältnis von Salz, Nudeln und Wasser "10, 100, 1000": 10 g Salz auf 100 g Nudeln auf 1 Liter Wasser. Martha Stewart nimmt jedoch viel weniger Flüssigkeit: für 340 g Nudeln rund 900 ml Wasser.
Und genau deswegen funktioniert das Rezept: Das intensive Stärke-haltige Wasser bindet die Sauce und hält alle Zutaten zusammen. Es entsteht kein Nudel-Suppentopf, sondern ein köstliches und vor allem zeitschonendes Gericht.
Wir haben getestet: Für unsere Variante wählten wir Spirali, Paradeiser (Datterini), Basilikumblätter, klein gehackte Zwiebel, klein gehackten Knoblauch und Petersil, Kräutersalz und Pfeffer. Das Ergebnis überzeugte. Die Sauce mag vielleicht nicht so leuchtend rot sein, dafür schmeckt sie intensiv und sämig. Da man sich das Anschwitzen von Zwiebel und Knoblauch erspart, überzeugt die Zeitersparnis.
So lauten die Zutaten für das Original-Rezept von Martha Stewart:
340,2 g Linguine
340,2 g Kirschparadeiser, halbiert oder geviertelt
1 Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten
4 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
1/2 Teelöffel rote Paprika-Flocken
2 Basilikum-Zweige, zzgl zerrissenen Blätter zum Garnieren
2 Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl
Salz
frisch gemahlenen Pfeffer
4 1/2 Tassen Wasser