Leben/Essen & Trinken

Kinder arbeiten für unsere Schokolade

Hunderttausende Kinder müssen weltweit auf Kakao-Plantagen arbeiten. Dabei seien sie erheblichen Gesundheitsrisiken durch unsachgemäße Arbeit, Pflanzenschutzmitteln und gefährlichen Erntewerkzeugen ausgesetzt, kritisierten die entwicklungspolitische Organisation "Südwind" und die Gewerkschaft Pro-Ge am Dienstag anlässlich des internationalen Tages gegen Kinderarbeit.

Mit einer europaweiten Petition fordern NGOs aus 16 EU-Ländern von den Schokolade-Unternehmen, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Kakao-Anbau umzusetzen. "Es ist höchste Zeit der Ausbeutung von Kindern ein Ende zu setzen. Es gilt die Verantwortung bei den Unternehmen einzufordern, beim Zukauf ihres Kakaos nachweislich sicherzustellen, dass beim Anbau des Kakaos die Erwachsenen genug verdienen", so Bernhard Zeilinger, Leiter der Südwind-Kampagne "Make Chocolate Fair".

Ghana und Elfenbeinküste

Wie eine Erhebung durch die US-amerikanische Tulane Universität ergab, arbeiten 820.000 Kinder in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und rund eine Million Kinder in Ghana auf Kakao-Plantagen. "Aufgrund der Intransparenz entlang der Wertschöpfungskette können wir nicht ausschließen, dass Schokolade-produzierende Unternehmen die Ausbeutung von Kindern bewusst in Kauf nehmen, um zu preisgünstigen Bedingungen Kakao für die Weiterverarbeitung zuzukaufen", kritisierte Zeilinger. Dabei hätten sich die weltgrößten Schokolade-Produzenten bereits 2001 verpflichtet, Maßnahmen gegen Kinderarbeit auf den Kakao-Plantagen zu setzen. "Trotz der Unterzeichnung des Abkommens wurden seitdem kaum Anstrengungen unternommen der Kinderarbeit vorzubeugen", so Zeilinger.