Neues Restaurant: Gulasch- und Champagner-Bar
Von Anita Kattinger
Wer nicht mehr sündigt, fangt an zu predigen" – ob nun die Wiener Traditionsspeise Gulasch tatsächlich als dekadent gelten kann, sei dahin gestellt. Das Motto für die Gulasch- und Champagner-Bar im neuen Grand Ferdinand am Stubenring passt zumindest zur Getränke-Karte. Das Glaserl Veuve Cliquot kommt auf 14 Euro, die Flasche Tement Zieregg Sauvignon Blanc 2014 auf 60 Euro, und nachdem dieser Weißwein mit einem Bukett nach grünen und gelben Paprikaschoten besticht, ist er sicher keine schlechte Getränkebegleitung zu Paprika-lastigen Speisen.
Gulasch um Mitternacht
Das Problem ist die mangelnde Umsetzung: Es gibt einfach bessere Gulasch-Adressen in der Stadt. Was braucht es für ein gutes Gulasch? Viel Zeit, viele Zwiebel – und dann so manche Geheimzutat wie eine Prise Zucker oder einen Schuss Bier oder Rotwein. Das Fleisch sollte im Mund butterweich zerfallen, was es im Übrigen im Grand Ferdinand tatsächlich tut. Das war's aber auch schon, die Sauce präsentiert sich weder raffiniert noch sämig.
Kaffee in einem Hotel? Nicht immer
Info: Gulasch & Champagne, Schubertring 10-12, 1010 Wien, 11 bis 00.30 Uhr