Leben/Essen & Trinken

Grill-Trends: Warum uns der Kugelgrill erhalten bleibt

Die Zeit der Wegwerf- oder Einweg-Griller dürfte sich dem Ende zuneigen. „Das ist auch ein Trend im Sinne der Nachhaltigkeit“, hat Grillweltmeister Adi Matzek festgestellt. Der Grillklassiker der vergangenen Jahre, der Kugelgrill, wird hingegen nicht so schnell aus den Gärten und von den Grillplätzen verschwinden, prognostiziert er.

Ähnlich Smoker und BBQ, die vor allem auf indirektes Grillen setzen: „Diese Methode wird weiter stetig wachsen, aber eine Nische am Grillsektor bleiben.“ Sich 20 Stunden für das Garen eines Stück Fleisches Zeit zu nehmen, ist für die Fans dieser Grilltechnik eine Art von Entschleunigung. „Ob man es umsetzen kann ist aber stark von den Lebensumständen abhängig. Auf einem Balkon wird man wegen des Rauchs Probleme mit dem Nachbarn bekommen.“

Gesättigt ist der Markt trotz der Fülle des Angebots bei weitem noch nicht. Neben neuen Grill-Accessoires zeichnet sich unter anderem ein Trend zum veganen Grillen immer stärker ab.

Alle Grill-Trends auf einen Blick

Feuertonne

Im Sommer ist sie mit einem Rost eine Grillstation, im Winter auch eine Wärmestelle für den Garten – Feuertonnen oder -fässer sieht man immer öfter. Manche sind selbst gebaut, andere sind in schickem (Edelstahl-)Design zu haben. Ideal für Grillgesellschaften – man kann dem Grillmeister rund um den Grill Gesellschaft leisten.

Feuerplatten Die flachen, meist gusseisernen Platten passen ideal auf eine Feuertonne, machen sich aber auch auf einer Glut im Erdloch oder auf dem Griller gut. Die glatte Oberfläche sorgt für eine besonders knusprige Kruste und herzhafte Aromen des Grillguts. Grillmeister Leo Gradl vergleicht die Feuerplatte mit einem überdimensionalen Raclette. Den gleichen Effekt liefert eine Feuerschale mit Standbeinen, die gleich direkt mit Holz gefüllt werden kann.

Spieß

Das Grillgut landet nicht mehr nur klassisch direkt am Rost, zunehmend kommen Spieße (wieder) zu Grill-Ehren. Ideal, um z. B. verschiedene Fleischsorten in unterschiedlichen Temperaturbereichen zu garen.

Outdoorküchen

Sie ziehen zunehmend in die Gärten von Eigenheimen ein. „Damit lässt sich die Infrastruktur fürs Grillen mit einer großzügigeren Lösung erweitern. Wer Platz hat, denkt darüber nach“, beobachtet Adi Matzek. Oft wird dafür die alte Kücheneinrichtung genutzt. Der Griller ist jedenfalls ein fixer Bestandteil dieser Kochplätze unter freiem Himmel. „Manche bauen sich ihre Outdoorküche richtiggehend um einen Griller herum.“

Alle Inhalte anzeigen

Steak

Die Steakkultur hat sich stark verändert. „Es geht heute um spezielle Rassen und spezielle Fleischteile oder verschiedene Reifegrade.“ Das Rib Eye Steak ist noch immer der beliebteste Klassiker.

Wild

Das Fleisch von Reh, Wildschwein oder Hirsch wird zunehmend interessant fürs Grillen. Wichtig ist, dass es zuvor fünf bis sechs Tage bei 0 bis sieben Grad reift, bevor es zerteilt und gegrillt wird.

Seitan

Der vegane Fleischersatz aus Weizengluten begleitet mittlerweile Tofu. „Die Konsistenz ist fester und kompakter als Tofu und Seitan ist gut individuell würzbar“, sagt Matzek.

Dessert

Sie sind mittlerweile nicht mehr wegzudenken vom Grill, bei modernen Geräten haben spezielle Einstellungen zur Temperaturregelung. „Wenn man einen teuren Griller kauft, will man mehr damit machen, als nur Fleisch zu grillen“, erklärt Matzek den Trend. „Es spricht nichts dagegen, mit der Restwärme Buchteln oder Salzburger Nockerln zu machen.“ Auch Strudel sind keine Hexerei. Da empfiehlt der Grillweltmeister eine Pizzaplatte als Unterlage, die Wärme speichert.