Richard Rauch ist Koch des Jahres
Von Anita Kattinger
M it 17 Jahren setzte Richard Rauch (29) alles auf eine Karte und "spielte" aus reiner Not im familieneigenen Gasthaus in Trautmannsdorf in der Oststeiermark den Küchenchef. Seinen Stil beschreibt der heutige Drei-Hauben-Koch als "moderne Wirtshausküche, die nicht überkandidelt ist".
Martina und Karl Hohenlohe, Herausgeber von Gault&Millau, und AGRANA-Vorstand Johann Marihart feierten mit prominenten Gästen im "Steira Wirt":
Martina und Karl Hohenlohe begründen ihre Wahl mit der hohen Kochkunst: "In federleichten Menüs kombiniert Rauch mit fast märchenhafter Grandezza scheinbar Gewöhnliches wie Sauerkraut, Schinken, Kaninchen, Kohlrabi mit Exotischem wie Matcha, Yuzu, Dashi, Orangenblüten und kreiert dabei Gerichte, die das abgenutzte Schlagwort von der Erlebnisgastronomie spontan rehabilitieren."
Es war nicht leicht
Trotz der ersten Haube im zarten Alter von 19 und der aktuellen Ehrung bleibt der junge Küchenchef bodenständig: "Privat bin ich wirklich kein kritischer Esser. Ich lasse mich zu Hause auch gerne von meiner Freundin, die Vegetarierin ist, bekochen. Das öffnet mir die Augen und ermöglicht mir neue Zugänge." Welche Karriereziele er sich noch gesteckt hat? "Eines Tages will ich einen Bauernhof haben und nur Zutaten auftischen, die ich anbaue."Noch hält der 29-jährige Bauernsohn bei 17 von 20 möglichen Punkten. Ende Oktober gibt Gault&Millau die neuen Wertungen bekannt.