Warum Millionen Küken für unser Frühstücksei sterben müssen
Von Anita Kattinger
Die höheren Preise von Eiern aus Freilandhaltung deuten auf teurere Produktionsbedingungen hin, aber wie sieht das Leben einer Legehenne in den jeweiligen Betrieben überhaupt aus? Der KURIER gibt die Antworten:
Wie viele Eier essen wir?
70 Millionen Eier verspeisen die Österreicher rund um Ostern – bundesweit werden von 1900 Eierbauern 6,4 Millionen Legehennen gehalten. Im ganzen Jahr verbrauchen die Österreicher rund zwei Milliarden Eier. Die heimischen Bauern decken rund 84 Prozent der Inlandsnachfrage. Das Ei aus Bio-Freilandhaltung kostet im Lebensmittelhandel rund 41 Cent, ein Ei aus konventioneller Freilandhaltung 29 Cent und aus Bodenhaltung 20 Cent.
Wie sieht das Leben einer Legehenne aus?
Wieso werden Legehennen nicht älter als 15 Monate?
Je älter die Tiere werden, desto weniger entspricht die Qualität der Eier gewissen Supermarkt-Kriterien, beispielsweise würde die Eierschale dünner werden. Ob Tiere aus Boden- oder Bio-Freilandhaltung, alle Legehennen enden in Österreich im sogenannten Suppenhennenschlachthof bei Wieselburg (NÖ).
Ist Sexen, das Aussortieren und Töten von männlichen Küken, unabhängig von der Haltungsform?
Was passiert mit den männlichen Küken aus Bodenhaltung?
Sie werden betäubt und getötet, danach kommen sie in Österreich ausnahmslos als Tierfutter nach Schönbrunn. Laut Statistik Austria wurden rund 8,6 Millionen männliche Küken im Jahr 2013 getötet.
Gibt es Lösungsansätze, damit keine Küken für unser Frühstücksei sterben müssen?
Laut Wurzer arbeitet die österreichische Geflügelwirtschaft intensiv an einer Früherkennung: Mittels Laserstrahl werden die Bruteier geöffnet und festgestellt, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Embryo handelt. Derzeit arbeiten Wissenschaftler an der Praxistauglichkeit des Tests.
Wie leben Legehennen in Betrieben mit Bodenhaltung?
In Betrieben mit Bodenhaltung leben sieben bis neun Hennen pro qm. Im Schnitt nisten 3000 Legehennen in solchen Ställen, wobei neuere Betriebe in Österreich bis zu 20.000 Legehennen halten.
Was ist der Unterschied zur Freilandhaltung?
Woher kommt das Futter für Legehennen?
Was bedeutet der Stempel auf meinem Ei?
Gibt es Studien über die Qualität der Eier bei den unterschiedlichen Haltungsformen?
Woher kommen die bunt gefärbten Ostereier?
Kein Scherz, der Osterhase werkelt nahe Hasendorf, bei Diendorf im Tullnerfeld. Seit 1987 erzeugt dort Familie Schrall – eine der vier österreichischen Färbereien – bunte Ostereier. Wurden diese ursprünglich ausschließlich gewälzt, so werden heute auch gespritzte und mit Sprüchen und Logos versehene Ostereier angeboten. Die Produktion startet bereits im Jänner, bis Ostern rollen acht bis zehn Millionen Stück über das Fließband – 30.000 Stück pro Stunde.