Leben/Essen & Trinken

Fernseh-Snacks: Warum Sie jetzt Nüsse essen sollten

Kroatien und Russland spielen dieser Tage nicht nur durch ihre Kicker heuer bei der Weltmeisterschaft ganz vorne mit. Glaubt man der UEFA, dem Dachverband der europäischen Fußballverbände, liegen die beiden Länder auch bei den Snacks in der Trend-Liga vorne: In Kroatien sind Erdnüsse und Sonnenblumenkerne die beliebteste Pausenverpflegung, in Russland greift man auch gerne zu Pistazien und anderen Nüssen. Zu diesem Ergebnis kam jedenfalls die UEFA, die die Ernährungsvorlieben der europäischen Fußballländer erhob.

Gesunde Nebeneffekte beim Fußball schauen

Das Beispiel wird auch abseits russischer und kroatischer Fußballplätze zur Konkurrenz für Chips und Erdnusslocken: Nüsse und Saaten finden sich immer öfter als Begleiter für Fernsehabende zu Hause – mit oder ohne Fußballweltmeisterschaft. Raw-Food-Expertin Michaela Russmann, die in ihrem Restaurant „Mia Via“ in Wien häufig Nüsse einsetzt, freut das: „Nüsse haben schon von Natur aus das perfekte Snackformat.“ Und: Die gesunden Inhaltsstoffe könne man sogar beim Fußballschauen als positiven Nebeneffekt verbuchen.

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Mehr als nur Backzutat

Lange Zeit fanden vor allem als Backzutat in Kuchen und Torten Verwendung, roh knabberte man bestenfalls Studentenfutter. Auch wenn sich die gesundheitlichen Vorzüge – viele Vitamine, Mineralstoffe und „gute“ ungesättigte Fette – herumgesprochen haben, als g’schmackige Knabberei statt Chips und Co. werden sie erst jetzt entdeckt.

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Snack-Produzenten springen auf Trend auf

Das steigende Interesse merken große Snack-Hersteller wie Kelly’s. Das Sortiment an den sogenannten Edelnüssen werde laufend erweitert, sagt Marketingdirektorin Maria Bauernfried. „Gesundheitsbewusste Snack-Konsumenten erkennen den hohen Wert aller Arten von Nüssen.“ Erst im März wurden vier neue Nuss-Variationen auf den Markt gebracht, zwei davon ungeröstet und ungesalzen. „Dadurch stehen sie bei vielen als Energie-Kick hoch im Kurs.“

Für Allergiker

„Salz fördert den Gusto, man isst automatisch mehr. Naturbelassene Nüsse befriedigen das Bedürfnis nach einem Snack genauso gut“, betont Russmann. Am liebsten knabbern die Österreicher übrigens klassische Erdnüsse und Cashews, gefolgt von Mandeln, Pekan- und Macadamianüssen. Vor allem der Geschmack der Cashews, botanisch gesehen gar keine Nuss und daher für Nuss-Allergiker verträglich, begeistert. „Durch die angenehme, leichte Süße hat man das Gefühl, etwas Echtes zu naschen.“

Aufgepeppt

Wer seine Nüsse dennoch aufpeppen will, kann sie auch selbst veredeln. „Da kann man seine Fantasie spielen lassen, es gibt unendlich viele Variationen.“ Gut eignen sich simple Marinaden mit etwa Öl, Essig oder Gewürzen (Chili etc.). Man bäckt sie auf einem Backblech im Rohr, bis die Marinade getrocknet ist – will man mehr Röstgeschmack, bei höheren Temperaturen. Und was Snack-Fans freuen dürfte: Die gewürzten Nüsse lassen sich sogar in der Halbzeit-Pause zubereiten.

Fakten, die Sie vielleicht noch nicht über Nüsse wussten

- Die edle Macadamia-Nuss gilt als die härteste Nuss der Welt. Erst mit einem Einsatz von 150 Kilogramm ist ihre Schale aufzubrechen. In ihren Heimatländern setzen die Einheimischen schwere Steine dafür ein, aber auch ein spezieller Nussknacker wurde für sie entwickelt. Ernährungsexperten sprechen oft von der „Königin der Nüsse“. Der Grund: Sie verfügt über ein optimales Verhältnis zwischen Omega- 3- und Omega-6-Fettsäuren.

- Botanisch gesehen gehören die echten Nüsse wie Haselnuss, Walnuss oder Macadamia zum Obst. Sie werden in dieser Gruppe der Kategorie Schalenobst zugeordnet. Das betrifft übrigens alle Obstarten, die eine harte ungenießbare Schale  aber einen essbaren Kern haben.

- Es gibt nur wenige „echte“ Nüsse – obwohl sie so heißen. Cashewnuss, Paranuss, Pinienkerne und Muskatnuss sind eigentlich  große Samenkörner. Kokosnuss, Pistazien, Pekannuss und Mandeln gehören wiederum zu den Steinfrüchten (die gleiche Familie wie Kirschen oder Zwetschken also).

- Mehr Nüsse zu essen heißt nicht, mehr gesunde Inhaltsstoffe aufzunehmen, betonen Ernährungsexperten. Pro Tag reichen 20 bis 30 Gramm, das ist in etwa eine Handvoll.


- Cashewnüsse enthalten roh   das Öl Cardol, das Schleimhäute und Haut verätzt. Die Wirkung löst sich aber beim Erhitzen bzw. Rösten der Schalen auf, erst dann werden die Kerne herausgeschält.