Ein Café für Literatur- und Fußballfans
Von Bernhard Ichner
Sag, das mit den Spieltischen, das gibt’s fast nirgends mehr“, erinnert Seniorchef Georg Hummel seine Tochter Christina, die das Café Hummel im Herzen der Josefstadt in dritter Generation führt. „Und das mit den gusseisernen Radiatoren von 1939 vergiss auch nicht. Die sind noch original.“
Wiener Schmäh
Ursprünglich befand sich an der Adresse das Café Parsival, das in den 1870ern eröffnet wurde. Illustre Gäste wie Schriftsteller Robert Musil oder Lyriker Karl Kraus genossen hier ihren Kaffee. 1935 übernahm Karl Hummel den Betrieb. Mittlerweile ist seine Enkelin am Ruder.
Aus dem altgedienten Fernsehzimmer wurde unter ihrer Geschäftsführung eine Bibliothek – in der allerdings noch immer Bundesliga- und Champions-League-Spiele übertragen werden.
Darüber hinaus finden hier junge Autoren seit Kurzem eine Plattform vor. „Hauptsache, sie haben witzige Themen“, betont Hummel. „Uns geht es darum, bei den Lesungen am Montagabend die Wiener Mundart, den Wiener Schmäh wieder aufleben zu lassen.“
Zum traditionellen Flair trägt auch der Herr Toni bei. Der Ober im schwarzen Smoking kellnert seit 36 Jahren im Hause Hummel. Die Stammgäste kennt er alle beim Namen.
Kein Ruhetag
Geöffnet ist das „erste Genuss-Café Wiens“ 365 bzw. 366 Tage im Jahr. In der Küche wird auf Regionalität und Nachhaltigkeit Wert gelegt. „Als Reaktion auf diverse Lebensmittelskandale haben wir in der Speisekarte das ,Hummel-Hausgemacht-Siegel‘ eingeführt.“ Zudem gibt es laktose-freie Milch, glutenfreies Gebäck und vegane Gerichte. Geboten werden Wiener und internationale Küche sowie ein breites Frühstücksangebot.
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