Leben/Essen & Trinken

15 Food-Trends mit Zukunft

Labneh – der Star der Joghurts

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Joghurt muss nicht immer süß sein: Der israelische Starkoch Yotam Ottolenghi brachte die Engländer auf den Geschmack der orientalischen, vegetarischen Küche – und auf Labneh. Das cremige Joghurt wird aus Sauermilch hergestellt und zeichnet sich durch eine feste, Frischkäse-ähnliche Konsistenz aus. Oft wird es mit Olivenöl, Samen, Gewürzen und Fladenbrot serviert. In der syrischen, türkischen, libanesischen, iranischen, israelischen und armenischen Küche kommt Labneh auch gerne in Kombination mit Gemüse und Salaten oder gerösteten Früchten auf den Tisch.

Aloah: Kennen Sie Poke?

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Für Europäer steckt die hawaiianische Küche mit ihren polynesisch-asiatischen Speisen noch voller Geheimnisse – und, nein, der Toast Hawaii hat nichts mit der traditionellen Landesküche zu tun: Die 137 Inseln mitten im Pazifik sind reich an exotischen Früchten wie Kokosnüsse, Mangos oder Bananen, die Berge bieten Macadamia-Nüsse und das Meer liefert fangfrischen Fisch. Traditionelle Gerichte wie Poke, ein Meeresfrüchtesalat mit rohem Thunfisch oder Lachs, oder auch Spam Musubi, Frühstücksfleisch aus der Dose auf einem Reisbällchen mit japanischer Mayonnaise, erobern bereits Manhattan.

Porridge 2.0

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Mit Porridge sind wir noch lange nicht durch: Der Brei aus Haferflocken, Milch und Zucker wird nun aus Roggen, Dinkel, Amaranth, schwarzem Reis oder Quinoa zubereitet. Je nach Getreideart dauert der Kochvorgang dadurch etwas länger. Noch immer klassisch süß mit Nüssen oder Früchten, aber immer öfter mit herzhaften Toppings wie Pilzen, Gemüse, geräuchertem Fisch und Eiern. Außerdem darf Porridge keinesfalls nur zum Frühstück gegessen werden, mit pikanten Zutaten passt der alternative Brei als Beilage zu Fleisch oder spielt sogar als vegetarische Hauptspeise eine Solo-Rolle.

Jüdische Fusion

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Pita, Falafel, Hummus, Tahina – die jüdisch-orientalische Küche ist in Europa und vor allem in Wien längst fixer Bestandteil der Gastro-Szene. Nun sprechen Experten von der neuen, jüdischen Fusionsküche der zweiten und dritten Einwanderer-Generation: Wir lernen französische, amerikanische, mexikanische oder chinesische Gerichte mit Einflüssen aus der osteuropäischen und israelischen Küche kennen. Die neuen Speisen zeigen, wie Multikulti in der Küche funktioniert: Gruyere Burger mit Pastrami, Gänseleber mit Tahina, Shakshuka mit Shrimps oder Spareribs mit Roten Rüben.

Neues Trend-Getränk: Switchel

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Sauer macht lustig: Bereits seit Jahren setzen Essigbrauer auf Trinkessig oder Winzer auf Verjus (Saft unreifer Trauben) – etwas milder im Geschmack und mit Wasser gespritzt eine alkoholfreie Alternative für Gesundheitsbewusste. In den USA sind Essig-Limonaden namens Switchels angesagt: Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Apfelessig, Ingwer, Wasser und Süßungsmittel wie Honig, Melasse oder Ahornsirup. Den Ursprung hat das Getränk in der Karibik, wurde aber Ende des 17. Jahrhunderts von amerikanischen Farmern als sauer-süße Erfrischung am Feld getrunken – daher auch der Name "Haymaker’s Punch".

Auster, Heldin des Meeres

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Noch nie war nachhaltige Fischzucht ein größeres Thema als heute: Eine ganz besondere Rolle spielt dabei die Kultivierung von Austern. Der Bestand von wilden Austern ist durch Überfischung, Umweltverschmutzung und Viruserkrankungen seit Jahrzehnten stark dezimiert. Jahrhundertelang galt diese als Grundnahrungsmittel in Küstenregionen. Warum Zukunftsforscher die Auster als Heldin des Meeres sieht: Sie braucht nicht viel zum Leben, filtert Schadstoffe und reinigt die Ozeane. Im Zuge des Revivals boomen Oyster-Bars, in denen Krebse, Shrimps und Lobster natürlich ebenso auf der Karte stehen.

Sriracha – das neue Ketchup

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Pommes frites mit Ketchup – die Sauce aus Paradeismark, Zucker, Salz und Essig ist längst nicht mehr aus unserer Esskultur wegzudenken. Zumindest für das Würzen von asiatischen Speisen nimmt auch die Sojasauce einen ähnlich wichtigen Stellenwert ein, dann kommt lange nichts. Trendforscher sagen der Sriracha-Sauce eine große Zukunft voraus. Diese hat ihren Namen von der thailändischen Stadt Si Racha und besteht aus Chili, Essig, Knoblauch, Salz und Zucker. Firmen bieten die in den USA bereits beliebte Sauce in verschiedenen Schräfegraden an. Künftig werden wir "einmal Pommes mit Sriracha" bestellen.

Miso, Malz, Ricotta: Salzige Desserts

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Nachspeisen schmecken nicht mehr nur süß, sondern bestechen durch rauchige Aromen. Denn plötzlich dürfen Desserts geröstet oder gesmokt werden. Miso ohne Suppe, Malz ohne Bier, Ricotta-Molke, Maishülsen – die neuen Desserts, Pralinen und Eiscremen haben außergewöhnliche Ingredienzen als Basis. Patîssiers entdecken Miso-Paste, die aus gedämpften und vergorenen Sojabohnen besteht. Bisher diente sie als Basis für die japanische Misosuppe. Malz wiederum, das Brauer für die Bierherstellung benötigen und Zuckerlmacher für Malz-Bonbons, findet in Desserts ein Revival.

Einmal Fisch für den ganzen Tisch

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Weg mit den kleinen Tellerchen, her mit den großen Platten: Küchenchefs freuen sich über größere Fleischschnitten oder die Zubereitung von ganzen Braten. Künftig bestellen Freunde oder Familien im Restaurant die gleiche Speise in XL für den ganzen Tisch. Riesenportionen von Spareribs, im Ganzen gebratene Fische oder ganze Brathendl sorgen für ordentliche Protein-Schübe und ermöglichen neue Ess-Erlebnisse in der Gruppe. Aber auch spezielle Menüs aus unterschiedlichen, kleinen Speisen teilen sich künftig Tischgesellschaften. So können alle von jeder Speise probieren, das fördert die Konversation.

Essen bestellen via App

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Einkaufen und kochen war noch nie so einfach: Neue Apps für Lebensmittel-Bestellung – Lieferung rund um die Uhr inklusive Rezept und Kochanleitung – werden entwickelt und erleichtern das Finden von Delikatessen. Wie, und vor allem wann wir künftig Lebensmittel einkaufen, geben die App-Entwickler im Silicon Valley vor. Während die großen, bereits etablierten Lieferservices ihr Angebot an warmen Speisen ausbauen, suchen kleine, regionale Unternehmer Nischen und liefern Paläo-Snacks, Rohkost-Desserts oder noch unbekannte Speisen der asiatischen Küche. Wir bestellen nicht Chinesisch, sondern Sichuan-Küche.

Burger bauen

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Mit Fast Food verbinden wir fette, ungesunde Kost. Zukunftsforscher sagen seit Jahren die Wende Richtung Fastgood voraus – mit Trendgerichten wie Ramen, den japanischen Nudelsuppen, gibt es auch hierzulande die ersten Anzeichen. Die Zukunft gehört Quickservice-Restaurants, die nicht mehr wie Fast-Food-Ketten aussehen, sondern auf Casual Dining setzen. Alle Speisen lassen sich individuell zusammenbauen, klassische Fast-Food-Gerichte werden mit frischen und gesunden Zutaten zubereitet. Außerdem bieten die neuen Fast-Food-Ketten spezielle Angebote wie alkoholischen Getränke oder Desserts.

Nudeln aus Gemüse

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Mehr Vitamine, weniger Kohlenhydrate: Getreidenudeln gehören außerhalb Italiens erst seit wenigen Jahrzehnten zum Speiseplan der westlichen Staaten. Obwohl tierische Produkte wie Eier für die Pasta-Herstellung nicht zwingend notwendig sind, zeigt der vegane Bestseller-Autor Attila Hildmann in seinen Rezepten vor, wohin es gehen wird – Nudeln aus Gemüse. Lang und dünn geraspelte Rüben, Zucchini, Karotten, Spargel oder Süßkartoffeln passen sowohl zum gesunden Lebensstil und glutenfreien Diäten als auch zu Lifestyle-Philosophien wie Paläo oder Flexitarismus.

Suppe statt Smoothie

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Nein, 2016 reden wir nicht mehr von den frisch gepressten Smoothies aus Früchten: Jetzt kommen Suppen to go, als gesundes Mittagessen oder Snack in Flaschen zum Mitnehmen. Die gute alte Nudelsuppe hat ausgedient, stattdessen schlürfen wir erdige Pilz-Fonds, würzige Gazpachos und cremige Kokosnuss-Karfiolsuppen. In die wiederverwendbaren Flaschen kommen nur frische Zutaten, keine Geschmacksverstärker – das Gemüse überzeugt durch Vitamine und Ballaststoffe. Ebenfalls ein Pluspunkt: Im Gegensatz zu den süßen Smoothies kommen die Süppchen ohne Zucker aus.

Kaffee-Cocktails ohne Alkohol

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Das neue Zeitalter des Kaffees ist angebrochen: Auf Wiedersehen Café Latte, hallo Mocktail auf Kaffee-Basis. Mocktail ist eine Wort-Kreation aus "Cocktail" und dem englischen Wort "mock" ("vortäuschen"). Die alkoholfreien Cocktails schauen schick aus und rücken die schwarze Bohne ins rechte Licht. Ob eine Tasse braune Brühe mit einem Klacks Butter drin, einem frisch aufgegossenen Tee aus Kaffeekirschen-Schalen (Cascara), Kaffee aus Zapfhähnen oder superstylische Kaffee-Bars, die auf hippe, alternative Zubereitungen setzen, den Baristas wird im neuen Jahr jedenfalls nicht langweilig werden.

Koch und Bauer auf der Urban-Farm

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Künftig versuchen Restaurants, so viele Zutaten wie möglich selber herzustellen. Das passiert mithilfe von Urban Gardening am Dach oder Pilzzucht im Keller. Der dänische Starkoch René Redzepi hat laut Zukunftsforschern also den richtigen Riecher: Er möchte das bekannte Restaurant Noma in diesem Jahr noch schließen und verwandelt es stattdessen in eine "Urban Farm" . Diese gewähren den Konsumenten Einblicke in die Produktion der Lebensmittel: Zuerst beobachten wir die Tiere auf der Weide, dann sehen wir bei der Schlachtung zu und schließlich lernen wir, alle Fleischteile zu verarbeiten.