Leben/Reise

Kufsteinerland: Der jüngste Lebzelter und die „Wenderin“

Lebzelter ist ein uralter Beruf, den der Tiroler Florian Kitzbichler beim ältesten Lebzelterbetrieb Österreichs, in der Konditorei Wallner in St. Wolfgang, gelernt hat. Von dort brachte er auch das Lebkuchenrezept aus dem Jahr 1898 mit: Das Bieberle ist ein mit Mandeln und Marzipan gefülltes Lebkuchenröllchen, das an beiden Enden in Schokolade getunkt wird. Früher gehörte zum Handwerk die Verarbeitung von Produkten aus der Imkerei, also Honig und Wachs. Ein Lebzelter hat nicht nur Honigkuchen hergestellt, sondern auch Kerzen aus Bienenwachs gezogen.

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Florian ist der jüngste gelernte Lebzelter und – wenn keiner nachkommt – der letzte im Kufsteinerland. Der 21-jährige Konditor, der in seiner Heimatgemeinde Niederndorf bei Kufstein eine kleine Lebzelterei (kitzbichlerflorian@hotmail.com) eröffnete, hat schon als Lehrling viel mit Schokoladenkunst experimentiert. Dabei entstand eine funktionsfähige Kuckucksuhr aus fast sieben Kilo Schokolade. Seine und viele andere Kunsthandwerke können dieses Jahr wegen der Pandemie nicht auf dem sonst so stimmungsvollen Weihnachtsmarkt Advent-Zauber in Kufstein gezeigt werden.

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Dafür wird die Wintersonnwende mit dem „Feuer, Rauch und Segen“-Brauch traditionell auf der Festung Kufstein am 20. Dezember um 17 Uhr gefeiert. In Stille versammeln sich die Tiroler ums Sonnwend- Feuer, um die Wiederkehr des Lichts zu begrüßen. Die „Wenderin“ Anima Cornelia Miedler begleitet die Besucher mit magischem Rauch, sanften Klängen und weisen Geschichten in die Nacht (kufstein.com). Und kulinarisch stimmt die jüngste Hotelière und Chefköchin Österreichs, Viktoria Fahringer vom Tiroler Hof in Kufstein, die Gäste mit ihrem Kochkurs- Programm für 2021 ein (viktoriashome.at).