Das ist der berühmteste Architekt Amerikas
Von Maria Gurmann
Frank Lloyd Wright (1867–1959), der sich selbst als einen der größten Baumeister aller Zeiten sah, war ein Naturliebhaber, Meister der Selbstinszenierung und gilt immer noch als Genie der geometrischen Abstraktion. Acht Gebäude des amerikanischen Architekten wurden als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Dazu gehören das Guggenheim-Museum in New York, die Villa Fallingwater in Pennsylvania, die über einem Wasserfall schwebt und seine berühmten Prärie-Häuser, wie Taliesin West in Scottsdale. 1937 schuf Wright (kleines Bild oben) hier ein architektonisches Meisterwerk, das nicht nur seine Winterresidenz, sondern auch Architekturschule mit Campus für seine Studenten war. Heute ist Taliesin ein Museum und ein Must-see auf einer Reise durch Arizona – zumindest für Architekturinteressierte oder T.-C.-Boyle-Fans.
DerUS-Schriftsteller wohnt in einem hundert Jahre alten Holzhaus, das Wright einst in Montecito, nördlich von Los Angeles (in der Nähe residieren auch Meghan und Harry), geplant und gebaut hat. Das Haus und die Biografie des exzentrischen Architekten, der so manchen Bauherren mit seinen Visionen in den Ruin getrieben hat, faszinierten Boyle so sehr, dass er sogar einen Roman („Die Frauen“) über Frank Lloyd Wright schrieb.
Wer Boyles Buch gelesen hat und durch die Häuser und Gärten von Taliesin in Scottsdale spaziert, kann sich hier den stets Anzug und Krawatte tragenden Stararchitekten gut vorstellen. Er scharte gerne Studenten und Freunde um sich. All seine Bauten haben einen offenen Grundriss mit breitem Kamin im Zentrum. Neben türlosen Räumen war auch der fließende Übergang zwischen dem Innen und Außen typisch für seine „Organische Architektur“. Die Materialien stammen aus der Umgebung. „Hügel und Haus sollten miteinander leben, jedes freue sich für das andere“, meinte Wright. Ein Miteinander von Natur und Design. Die flachen, nach außen offenen Gebäude des Anwesens sind durch eine Reihe von Gehwegen, Terrassen, Pools und Gärten miteinander verbunden.
Jedes Möbelstück und jedes Designelement entwarf der Meister selbst. Auch bei seinen Bauherren bestand er darauf, jedes Detail – ob Farben, Bilder oder Pflanzen – mitzugestalten. Dass er starke Farben liebte, sieht man auch in Taliesin: In Yves-Klein-Blau sind die Sessel im Esszimmer überzogen. Orange-gelb die Sitzmöbel im Salon. Nahtlos fügen sich die Häuser in die Natur der Sonora-Wüste am Fuße der McDowell Mountains ein.
Kein anderer prägte Arizonas und insbesondere Scottsdales architektonisches Erscheinungsbild so nachhaltig wie Wright. Viele seiner Schüler setzten die Ideen ihres Meisters um. Wie etwa der „Spire“: 38 Meter ragt der spiralförmige Turm über Scottsdales Norden. Entworfen von Wright, gebaut nach seinem Tod 1959.
Info
Essen: Bryan’s Black Mountain Barbecue – das beste BBQ, Pulled Pork und die besten Ripperln weit und breit, in Cave Creek, nördlich von Scottsdale.
Bar: Rusty Spur ist der älteste Saloon in Scottsdale, Gäste tanzen zur Livemusik, rustyspursaloon.com
Wohnen: Hotel Valley Ho, in Downtown Scottsdale, im 50er-Jahre Stil, schick, jung.