Leben/Gesellschaft

Warum man im August an die nächste Erdbeer-Ernte denken sollte

Sie sind die ersten heimischen Früchte, die im Frühjahr auf dem Markt sind: die Erdbeeren. Auch bei Österreichs Hobbygärtnern ist das Obst mit Sorten wie der immertragenden Ostara oder der spät reifenden Mieze Schindler beliebt. Wer die süßen Früchte nächstes Jahr ernten will, sollte sie im August aussetzen, sagt Andreas Fellner von der HBLFA für Gartenbau in Schönbrunn: „Man kann sie sowohl in ein Beet als auch in einen Blumentopf pflanzen – am besten geeignet ist hierfür ein Erdbeer- und Kräutertopf.“ Der sorgt auch bei Balkonbesitzern für eine reiche Ernte.

Beim Kauf des Topfes sollte man darauf achten, dass er frostfest ist und einen Wasserablauf hat. „Erdbeeren brauchen zwar sehr viel Wasser, aber wenn es zu feucht ist, beginnen die Wurzeln zu faulen.“ Wer den richtigen Topf, nicht allzu große Setzlinge, ein bisschen Erde sowie eine leere PET-Flasche hat, kann loslegen. „Stechen Sie in die Flasche zwei bis drei Löcher und stellen diese in den Topf“, erläutert Fellner. Dann kommt etwas Erde dazu. „Die Setzlinge immer von innen einsetzen – von außen würden zu viele Wurzeln verletzt. Immer wieder mit Erde auffüllen.“ Für Kräuter gilt das gleiche Prozedere.

Sobald alle Pflanzen gesetzt sind und der Topf bis oben mit Erde befüllt ist, wird der obere Teil der Flasche abgeschnitten und regelmäßig gegossen.

Viel Sonne

Damit die Früchte so richtig süß werden, benötigen sie viel Sonne: „Wer aber nicht die Zeit hat, ständig zu gießen, der kann die Pflanzen auch an einen schattigen Platz stellen. Sobald sich die Früchte entwickeln, stellt man ihn so nach und nach an einen sonnigen Standort“, rät Fellner.

Sind die roten Früchte reif, schmecken sie leider nicht nur uns Menschen – auch Schnecken wissen ihr Aroma zu schätzen. „Wer auf Schneckenkorn verzichten will, der muss einen mechanischen Schutz bauen, also einen Schneckenzaun, den man unter den Topf stellt oder ums Hochbeet baut. Andere Lösungen gibt es leider nicht“, weiß Fellner.

Übrigens: Dass im Osten Österreichs die Erdbeeren mancherorts immer noch Ananas genannt werden, hat einen einfachen Grund: Früher gab es in Europa nur kleine Walderdbeeren – die größeren Sorten kamen aus Amerika. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand aus einer Kreuzung der beiden eine neue Sorte – die Ananas-Erdbeere: der Ursprung unserer heutigen Garten-Erdbeere.

Alle Inhalte anzeigen

3,7 Kilogramm Erdbeeren hat jeder Österreicher im Wirtschaftsjahr 2019/20 im Schnitt verzehrt.

13.306 Tonnen wurden vergangenes Jahr in Österreich geerntet, vor allem in NÖ, OÖ und in der Steiermark

Alle Inhalte anzeigen
Alle Inhalte anzeigen
Alle Inhalte anzeigen