Leben/Gesellschaft

Der Kälte trotzen: Mit diesen Tipps bleibt Ihnen wohlig warm

Der Winter zeigt, was er kann. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik spricht aktuell von „tief winterlichen Temperaturen“, eisigem, teils auch lebhaftem bis kräftigem Wind, immer wieder dichten Wolkenfeldern, ein paar Schneeschauern – und davon, dass dieser frostige Zustand weiter anhält.

Der gelernte Österreicher ist an diese extremen Wetterbedingungen kaum noch angepasst. Doch es gibt Tricks, sich vor der Kälte zu schützen:

Gut für die Haut

Das größte und schwerste Organ des Menschen tut sich schwer mit den niedrigen Temperaturen. Durchschnittlich zwei bis drei Gramm Talg produziert gesunde Haut pro Tag. Dieser dient zum Schutz vor äußeren Einflüssen und reguliert den Wasserverlust.

Um dem Feuchtigkeitsmangel entgegenzuwirken, empfehlen Expertem, die Hautpflege-Routine anzupassen. Einfach die leichte Creme aus den Sommermonaten weiterverwenden, reicht nicht mehr aus. Bei einer Gesichtscreme beträgt das Mischverhältnis zwischen Wasser und Fett jetzt idealerweise 1:1. Sehr leichte, wasserhaltige Konsistenzen, die an heißen Tagen genau das Richtige sind, können sogar gefährlich werden. Bei Minusgraden können solche Cremen Erfrierungen auf der Haut verursachen.

Nicht nur die kalten Temperaturen draußen, sondern auch die trockene Heizungsluft in den vier Wänden machen der Haut zu schaffen. Sheabutter und Arganöl etwa können den angegriffenen Säureschutzmantel stärken. Diese seien deutlich intensiver als Cremen – auch weil aufgrund der kleineren Moleküle tiefere Hautschichten erreicht werden können. Weitere Power-Wirkstoffe sind Vitamin C, welches unter anderem gegen rote Äderchen und Pigmentflecken helfe, und Hyaluronsäure. Letzteres ist einer der bekanntesten Feuchtigkeitsbooster und ein körpereigener Stoff – weshalb er selbst von sensibler Haut gut vertragen wird.

Doch selbst die beste Pflegeroutine nützt nicht viel, wenn die Haut bereits bei der Reinigung gestresst wird. Auf Produkte mit viel Alkohol sollte verzichtet werden, da diese die Haut entfetten. Waschgels sind die Alternative.

Gut für den Körper

Nicht nur die Haut kann aktiv unterstützt werden, auch der Körper lässt sich gegen die Kälte wappnen.

Die Ingwerwurzel ist ein echter Alleskönner. Wie viele Kräuter enthält Ingwer ätherische Öle, die Gerüche überlagern. Ingwer kann dazu als Tee getrunken oder eine dünne Scheibe für ein paar Minuten auf die Zunge gelegt werden.

Die Inhaltsstoffe der Knolle helfen vor allem bei kalten Händen und Füßen. Ein Fußbad mit Ingwer kann rasch für Wärme sorgen und beleben. Allerdings kann es aufgrund der anregenden Wirkung bei Anwendung am Abend zu Einschlafproblemen kommen. Daher ist es besser, die Füße am Nachmittag ins wärmende Wasser zu stellen. Zubereitung: Zirka 75 g Ingwer in Stücke schneiden, mit einem Liter Wasser etwa zehn Minuten kochen lassen und den Sud ins Fußbad gießen. Ingwer wärmt auch von innen, etwa als Tee. Dazu ein paar frische Scheiben mit Schwarztee oder Wasser aufkochen und eine Scheibe Zitrone hinzugeben. Der Tee sollte fünf bis zehn Minuten ziehen. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird zwischen frischem und getrocknetem Ingwer unterschieden: Getrockneter Ingwer ist "heißer" und intensiver, der frische ist etwas milder. Für das tägliche Ingwerwasser daher nur frischen Ingwer verwenden.

Der Rosmarin tut jetzt ebenfalls gute Dienste. Die im Rosmarin enthaltenen ätherischen Öle haben eine anregende Wirkung als Gewürz, aber auch als Badezusatz. Das Öl des Küchenkrauts ist nicht nur ein Aphrodisiakum, sondern ein altes Hausmittel gegen kalte Hände und Füße. Die enthaltenen ätherischen Öle beleben den Kreislauf und fördern die Blutzirkulation. Das Rosmarinöl wird mit kreisenden Bewegungen einmassiert.

Mit den richtigen Gewürzen kann man bei Kälte viel bewirken. Neben Ingwer und Rosmarin sorgen auch Pfeffer, Curry, Chili, Knoblauch und Zimt für innere Wärme. Die Funktion dahinter: Ihre Inhaltsstoffe steigern den Blutdruck, das regt den Blutfluss und damit die Wärmeproduktion an. In der Küche also öfter mal zu schärferen Gewürzen greifen.

Jetzt ist außerdem die beste Jahreszeit für Suppe. Nicht nur die klassische Hühnersuppe, die bei Erkältungen hilft, sondern auch andere Sorten beugen Erkältungen vor, wirken entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute. Frisch verarbeitete Kräuter und Gemüse liefern wertvolle Mineralien und Flüssigkeit. Die Wärme der Suppe kann durch Inhaltsstoffe wie Ingwer, Pfeffer und Chili gesteigert werden.

Die innerliche Wärme bleibt mit der passenden Kleidung länger erhalten: Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel – so lautet das Credo bei der Kleiderwahl an kalten Tagen. Wer sich zu luftig kleidet, riskiert Erkältungen. Wer zu dicke Pullover und Socken trägt, gewöhnt den Körper zu sehr an die Wärme. Er reagiert dann stärker bei Kälte – niedrige Temperaturen werden noch eisiger empfunden. Abhärten lautet die Devise.

Gut für die Gesundheit

Wer müde ist, friert leichter. Das beruht auf einem Kreislauf: Bei Müdigkeit schlägt das Herz langsamer, das Blut wird weniger im Körper verteilt. In der Folge werden wir noch müder und beginnen zu frösteln. Wer ausgeschlafen ist, friert deutlich weniger. Besonders in der kalten Jahreszeit sollte man daher auf seinen Körper hören und ihm die Ruhe gönnen, die er braucht.

Ausreichend Schlaf ist ein Rezept gegen den Winterblues, Bewegung ein anderes Hausmittel: sie hat auch bei Kälte positive Effekte. Sich im Freien zu bewegen, kurbelt die Abwehrkräfte an, und das stärkt das Immunsystem. Dazu regt kalte Luft die Hormonproduktion an.

Wer eine Sauna daheim hat, kann dem Winter kurzzeitig entfliehen. Draußen kalt, innen wohlig warm – jetzt kann man sich in der Sauna so richtig aufwärmen. Während eines Saunaganges steigt die Körpertemperatur im Inneren um ein bis zwei Grad an – an der Hautoberfläche steigt sie sogar um bis zu zehn Grad. Dieser Temperaturanstieg ist aber bei kalten Außentemperaturen nicht nur angenehm, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem. Ähnlich wie bei Fieber reagiert der Körper mit der Aktivierung der Abwehrzellen. Durch die Wärme während der Schwitzphase – je nach Sauna hat es zwischen 70 und 100 Grad Celsius – weiten sich die Blutgefäße. Die doppelte Menge an Blut wird durch die Gefäße gepumpt, die Muskeln entspannen sich, Atem- und Herzfrequenz steigen an. Studien zeigen: Wer sechs Monate lang einmal pro Woche sauniert, ist weniger anfällig für Erkältungen und schläft zudem besser.

Gut für die Seele

Die Farbe des Winters ist Weiß. Bunte Farbtupfer können die Stimmung aufhellen. Neben ihr kommen leuchtende Töne besonders zur Geltung: Im Februar kann man bereits in der vielfältigen Farbenpracht von Tulpen und Ranunkeln schwelgen. Genügt das nicht, kann Aromatherapie das Wohlgefühl heben. Ätherische Öle in der Duftlampe können die Psyche positiv beeinflussen. Zitrus- und Orangendüfte oder Geranium wirken stimmungsaufhellend.

Positive Energie verleiht Allergikern das Bewusstsein, dass der Pollenflug noch Pause hat. Zur Freude von Betroffenen verlängert die Kälte die beschwerdefreie Zeit. Das winterliche Wetter bremst das Stäuben von Bäumen noch ein.