Restauranttest: Verführerische Quiches und französische Weine
Von Florian Holzer
Vor 19 Jahren gründete Joëlle Raverdy in Klosterneuburg ihr kleines Catering-Unternehmen, das sich auf französische Delikatessen spezialisierte, und da vor allem auf eine Vielfalt von Quiches. Immer, wenn es einen französischen Touch haben sollte, rief man bei Joëlle an. Und dann kam der Lockdown, keine Veranstaltungen mehr, keine Caterings mehr, die Französin musste handeln, um ihre Firma zu retten.
Weshalb sie eine kleine Boutique beim Rochusmarkt übernahm und hier nun ihre Quiches, französische Hausmannskost im Rex-Glas, typisch französische Patisserien und ein paar französische Weine anbietet. Über zwanzig verschiedene Rezepturen für die knusprig-buttrig-pikanten Törtchen hat sie auf Lager, normalerweise haben ihre Quiches einen Durchmesser von 22 bis 28 cm. Hier in der Vitrine bietet sie Klein-Versionen an, genau richtig für eine Portion. Und man muss sagen: Wir probierten in den vergangenen Wochen vieles, aber nichts lässt sich zu Hause so problemlos aufwärmen, wie die Mürbteig-Törtchen. Jenes mit Zucchini, Cocktailtomaten und frischem Ziegenkäse etwa, wunderbar, oder jenes mit Tomatencreme und darüber geschmolzener reifer Chèvre, fast noch ein bisschen besser (je 4,95 €).
Die Gerichte im Glas klingen alle verführerisch, beim zweifellos guten Eintopf mit den legendären Puy-Linsen und zwei preisgekrönten Würsten aus der Franche-Comté hätte man sich vielleicht etwas mehr erwartet (11,50 €), die extra-aromatische Lamm-Tajine war dafür erstklassig (15,50 €). Wenn aus der Coronazeit eine Sache bleiben darf, dann das Take-away-Angebot.
Joëlle
Wien 3, Landstraßer Hauptstr. 23,
Tel: 0664/533 54 18,
Mo-Fr 8.30-18.30, Sa 10-14,
www.joelle-catering.com
Bewertung:
Essen: 37 von 50
Service: 9 von 10
Weinkarte: 12 von 15
Verpackung: 20 von 25
Gesamt: 78 von 100
florian.holzer@kurier.at