Pflanzendrinks im Supermarkt: Woher unsere Sojamilch wirklich kommt
Von Anita Kattinger
Pflanzendrinks sind seit Jahren ein Trend: Die Marktforschung prognostiziert, dass der weltweite Umsatz bis 2026 weiter wachsen wird. Neben Tierschutzargumenten rückt der Umweltschutz immer stärker in den Fokus, da die Produktion von Soja, Mandeln oder Hafer deutlich ressourcenschonender ist als Kuhmilch.
So ist zum Beispiel der Treibhausgas-Fußabdruck des heimischen Sojadrinks nur ein Drittel so groß wie bei heimischer Kuhmilch. Der Fußabdruck von Mandeldrinks ist drei- bis viermal mal kleiner.
Der populärste Pflanzendrink ist nach wie vor Soja, wobei Hafer stark im Kommen ist. Laut Rewe Österreich hat dieser die Sojavariante in ihren Supermärkten bereits überholt.
Greenpeace nahm dies zum Anlass, das Angebot an Pflanzendrinks in den heimischen Supermärkten zu überprüfen: Der Marktcheck der Umweltschutzorganisation untersuchte Drinks aus Soja, Hafer, Mandel und Reis sowie weitere Sorten wie Kokos oder Mischungen aus mehreren Sorten. Im Schnitt sind rund 42 Prozent der Pflanzendrinks in den Supermärkten Bio-Produkte.
Deutlich mehr Bio-Drinks haben eine regionale Herkunft, bei konventionellen Planzendrinks stammten die Zutaten aus Übersee wie Sojabohnen aus Kanada und Mandeln aus den USA. Die Konsumentenschützer kritisieren zudem, dass bei Pflanzendrinks aus konventionellem Anbau die Herkunft der Zutaten oft unklar bleibt.
Sojabohnen aus Europa und Kanada, Mandeln aus dem Mittelmeerraum
Die zwei größten Marken am österreichischen Markt sind Alpro (41 Prozent Marktanteil) und Joya (22 Prozent Marktanteil).
Die Sojabohnen in den in Österreich erhältlichen Pflanzendrinks stammen meist aus Europa, teilweise aus Kanada. Laut Joya kommen die wichtigsten Rohstoffe soweit möglich aus Österreich: Das gilt für Soja und Hafer - Reis und Mandeln werden großteils aus Europa bezogen.
Alpro, der europäische Marktführer für Soja-Produkte, verwendet nur Soja aus Kanada und Europa. Die Mandeln stammen laut Alpro aus dem Mittelmeerraum.
Heimische Pflanzendrinks sind Gentech-frei
Entsprechend der EU-Kennzeichnungsverordnung muss auf den Produkten in der Zutatenliste angegeben sein, wenn gentechnisch veränderte Zutaten enthalten sind. In Österreich findet man in den Supermärkten keine Produkte mit Gentech-Zutaten.
Auch im Flächenvergleich punkten die Drinks auf Pflanzenbasis: Für die Produktion von einem Liter Kuhmilch wird circa 13-mal so viel Fläche genutzt, wie für die Produktion von einem Liter Sojadrink17.