Warum Erbsenmilch die bessere Hafermilch ist
Von Anita Kattinger
Es musste so kommen: Jeder Trend wird durch einen anderen Trend abgelöst. Nach der Sojamilch kam Mandelmilch, danach Hafermilch und jetzt eben Erbsenmilch – irgendwo dazwischen reihen sich noch Reis- und Kokosdrinks ein.
Wüsste man nicht, dass das neue Getränk – streng genommen darf man es nicht Milch nennen –, aus Erbsen hergestellt wird, man würde es nicht erraten. Es schmeckt vielmehr wie eine Erinnerung an Erbsen, die Konsistenz präsentiert sich mollig am Gaumen.
Grün ist Erbsenmilch nicht, sondern weiß mit einem Gelbstich. In den USA trinken Sportler den veganen Milchersatz besonders gerne, da diese die gleiche Menge an Proteinen wie klassische Kuhmilch aufweist und somit eiweißreicher ist als Hafer- oder Mandelmilch.
Grüner Fußabdruck und reich an Proteinen
Vor vier Jahren startete ein Start-up mit Sitz im Silicon Valley mit der Vermarktung der pflanzlichen Alternative zu Kuhmilch. Warum Erbsenmilch als Milchersatz so interessant ist? Eine Studie der University of Oxford aus dem Jahr 2018 kommt zu dem Schluss, dass sich der ökologische Fußabdruck durch eine pflanzenbasierte Ernährung um bis zu 73 Prozent verringern lässt.
"Da eine Erbse zu hohen Anteilen aus Pflanzeneiweiß besteht, ist der Wasser- und Flächenverbrauch zur Gewinnung dieses Nährstoffs im Vergleich zur Erschließung anderer Proteinquellen sehr gering", erklärt Volkmar Goebel von DrinkStar in Rosenheim.
Stichwort Umweltschutz: Erbsen brauchen im Anbau deutlich weniger Wasser als Sojabohnen oder Mandeln – im Vergleich braucht Erbsenmilch 200-mal weniger Wasser im Anbau als Mandelmilch. Zudem wachsen Erbsen in Mitteleuropa.
Seit Kurzem wagt sich das deutsche Unternehmen an die Produktion von Erbsenmilch (Princess and the Pea in Österreich bei Merkur, Adeg und Nah&Frisch erhältlich), die Entwicklungsarbeit betrug mehr als ein halbes Jahr.
Für den perfekten Schaum zuerst erwärmen
Wie die Herstellung funktioniert? "Das Pflanzenprotein basiert auf der klassischen Gartenerbse Pisum sativum. Aus dieser wird im getrockneten Zustand der pflanzliche Eiweißanteil separiert und anschließend in das Getränk eingebracht."
Für einen Liter braucht es mehrere hundert Gramm Roh-Erbsen – die Firma bezieht die Hülsenfrüchte aus West-Europa. Genauso wie Hafermilch lässt sich Erbsenmilch besser aufschäumen als andere Pflanzendrinks.
Goebel gibt den Tipp: "Bei Heißgetränken den Erbsen-Drink zuerst erwärmen, dann aufschäumen und anschließend dem Kaffee oder Kakao zugeben. Damit hat man die perfekte Barista-Mixtur."