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Winterzeit ist Unfallzeit

Nachdem sich unser Leben in den vergangenen Monaten vornehmlich zu Hause abgespielt hat, könnte man glauben, dass die Unfallzahlen sinken. Das ist leider nicht so. Alleine im Jahr 2019 haben sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) insgesamt 781.400 Menschen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus versorgt werden mussten. 308.600 dieser Unfälle ereigneten sich in den eigenen vier Wänden. Doris Wendler, Vorstand der Wiener Städtischen: „Damit steht das eigene Zuhause und die nähere Wohnumgebung auf Platz Eins der Unfallorte mit dem höchsten Risiko.“

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Corona-Auswirkungen

Laut KFV hat Covid-19 auch unmittelbare Auswirkungen auf das Unfallgeschehen in den Lebensbereichen Verkehr, Freizeit und Haushalt. Der durch die Pandemie bedingte Unfall-Rückgang im Straßenverkehr heißt nicht zwangsläufig, dass sämtliche Unfallrisiken zurückgegangen sind. Zwar waren die Menschen nun nachweislich vorsichtiger und die Ambulanzfrequenzen sind um beachtliche 40 bis 60 Prozent gesunken, aber das bedeutet nicht, dass es in den letzten Monaten wirklich soviel weniger Verletzungen gab. Wendler: „In den vergangenen Monaten war bei vielen Betroffenen die Hemmschwelle in ein Krankenhaus zu gehen sehr hoch. Die Angst vor Ansteckung ließ dabei viele zurückschrecken und leichtere Verletzungen wurden einfach zu Hause behandelt.“

Aber in der Zeit der ersten Ausgangsbeschränkungen wurden laut KFV besonders schwere Unfälle in den Bereichen Handwerkstätigkeiten, Forstarbeiten, Garten- oder Radunfälle verzeichnet. Auffällig war auch, dass es einen Anstieg an sturzbedingten Verletzungen bei Senioren gab: Sie mussten besonders oft unter anderem mit Hüftverletzungen und Oberschenkelbrüchen oder unterschiedlichsten Kopfverletzungen medizinisch versorgt werden.

Risikogruppe Kinder

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit steigt auch die Zahl an Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen bei Kindern: Sie zählen nach Knochenbrüchen, offenen Wunden und Prellungen zu den häufigsten im Krankenhaus behandelten Verletzungen. Mehr als 2000 Kinder in Österreich müssen Jahr für Jahr deshalb behandelt werden.

Besonders gefährdet sind Kleinkinder unter vier Jahren. Die kalten Wintermonate sind dabei eine Hochrisikozeit und bis Ende Jänner ist in Österreich täglich mit durchschnittlich acht Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen bei Kleinkindern zu rechnen. Eltern sind in dieser Zeit also besonders gefordert.

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Unfallort Homeoffice

Wendler: „Aufgrund der anhaltenden Coronapandemie und demzufolge vermehrter Heimarbeit, rechnen wir in naher Zukunft mit noch mehr Menschen, die sich auch dienstbedingt in den eigenen vier Wänden verletzen.“ Zwar erkennt die

AUVA auch Arbeitsunfälle, die sich im Homeoffice ereignen, als solche an, doch muss die Tätigkeit, bei der sich der Unfall ereignet hat, der eigentlichen Berufsausübung zugeordnet werden können. Durch das 3. COVID-19-Gesetz sind auch Unfälle, die im Rahmen der Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse geschehen, eingeschlossen – die zeitliche Befristung hierfür endet allerdings am 31. Dezember 2020. Wendler: „Der genaue Unfallhergang ist im Homeoffice von außen naturgemäß schwer nachvollziehbar und die Anerkennung als Arbeitsunfall möglicherweise ungewiss. Das kann – bei langwierigen Verletzungen oder bleibenden Schäden – für Betroffene finanziell zur großen Belastung werden.“

Private Vorsorge hilft

Grundsätzlich kommt die gesetzliche Unfallversicherung nur für Folgen nach Unfällen auf, die sich am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin ereignen. Nicht aber in der Freizeit oder im Haushalt. Wendler: „Bei solchen Unfällen wird man zwar medizinisch erstversorgt, aber für Folgeschäden kommt die gesetzliche Unfallversicherung nicht auf.“ Mögliche Umbauten in einer Wohnung bei einer Dauerinvalidität oder auch eine Invalidenrente werden nach einem Haushaltsunfall nicht bezahlt, wenn man nicht privat vorgesorgt hat. „Dabei ist eine vernünftige private Unfallversicherung bereits um wenige Euro für die gesamte Familie zu haben und ein zentraler Baustein jeder privaten Vorsorge,“ so Wendler.

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