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Mahü 10-18: Zehn Fragen zur neuen Destination

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Wo entsteht dieses außergewöhnliche Projekt?

Gebaut wird in der Mariahilfer Straße 10-18, in unmittelbarer Nähe zum Museumsquartier.

Wie wird das Gebäude aussehen?

Es entsteht ein ganzes Gebäudeensemble mit zwei Hauptkomponenten. An der Vorderseite liegt das Traditions-Warenhaus, an der Rückseite ein Lifestyle-Hotel. Der Gebäudeentwurf ist durchlässig und offen konzipiert und lässt viel Tageslicht herein. Er wird Räume auf allen Ebenen zum Ruhen und Verweilen anbieten – öffentlich und intim zugleich, zur Nachbarschaft anschließend und in osmotischer Beziehung zur Stadt und ihren Nutzern.

Bei der Fassade kommt thermisch hochwertig isoliertes Glas zum Einsatz. Damit gewinnt das Gebäude eine hohe Ausdruckskraft und Einzigartigkeit. So besticht es im stark umkämpften Wettbewerb im stationären Handel. Alte und neue Elemente werden verbunden, das Gebäudeensemble gliedert sich perfekt in das Stadtbild ein.

Was bleibt vom alten Gebäude übrig?

Nicht nur Wienerinnen und Wienern ist das Möbelhaus Leiner ein Begriff. Es wurde 1895 errichtet, seither aber mehrmals umgebaut, und hat nur mehr wenig mit dem Original zu tun. Das Bundesdenkmalamt hat das Gebäude für nicht schützenswert erklärt. Dennoch wird ein Stück der Fassade aus der Spätgründerzeit stehen bleiben, inklusive eines rund sechs Meter langen dahinterliegenden Trakts. Die neue Fassade wird der bestehenden angeglichen, das Stadtbild bleibt gewahrt.

Wer hat den Entwurf erstellt?

Es wurden vier internationale Architektenbüros eingeladen, Entwürfe zu erstellen. Dazu gehören Hadi Teherani Architects, Bjarke Ingels Group, O.M.A. und Snøhetta. In der hochkarätig besetzten Jury befanden sich unter anderem VertreterInnen der Stadt Wien, zwei international bekannte Architekten sowie Retail-ExpertInnen. Den Vorsitz der Jury hatte Elke Delugan-Meissl von Delugan Meissl Associated Architects, Wien. Das Büro O.M.A. aus den Niederlanden ging als Wettbewerbssieger hervor.

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Wir sehen jedes Bauwerk als Teil der public domain, nicht als isolierte Box in der Stadt. Es muss der Stadt etwas zurückgeben

Ellen van Loon
O.M.A. Architekturbüro

Nach welchem Konzept wird das neue Traditions-Warenhaus gebaut?

Der Entwurf ist eine strategische Antwort auf die Notwendigkeit, den neuen Gebäudekomplex mit der Stadt zu verbinden und zu verknüpfen, indem eine Reihe von pulsierenden öffentlichen und kommerziellen Räumen angeboten werden. Das Areal ist von den räumlichen Sequenzen und Ausstellungsstücken des MuseumsQuartiers inspiriert und daran angebunden. Zwischen den Komponenten Warenhaus und Lifestyle-Hotel entsteht ein neuer Raum der Begegnungen. Ein Raum, der dem Verweilen, der Erholung, dem Einkaufen und der Kultur gewidmet ist.

An der Fassade mag ich besonders die gekurvte Glaswand, die wie eine leichte weiße Gardine wirkt. Wir haben uns schon immer sehr für Transluzenz interessiert: Wenn man verraten kann, was hinter der Fassade liegt, es aber nicht ganz zeigt

Ellen van Loon
O.M.A. Architekturbüro

Was erwartet mich im neuen Traditions-Warenhaus?

Einkaufen wird hier als sinnliches Erlebnis gedacht. Im Vergleich zu gängigen Kaufhäusern wird viel Wert auf Tageslicht gelegt, auch Musik und Duft werden gezielt eingesetzt. Jedes Stockwerk wird von unterschiedlichen DesignerInnen aus aller Welt gestaltet werden, in Anlehnung an die Traditionen der Stadt.

Neben Einkaufsmöglichkeiten vom täglichen Bedarf über Premium-Artikel und Pop-Up-Stores lokaler DesignerInnen zieht ausgewählte Gastronomie ein. Bis nach Geschäftsschluss wird diese mit ihrer einmaligen Atmosphäre aufwarten. 3.000 m2 Fläche werden intensiv und extensiv begrünt, dazu zählt auch der rund 1.000 m² große, konsumfreie Dachgarten.

Dachgarten?

Ja, dieser ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Der Dachpark bietet als innerstädtische Grünoase Naherholung und eine konsumfreie Zone für alle. Zusätzlich können die BesucherInnen das eindrucksvolle Wien-Panorama genießen.

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Wie steht es um die Nachhaltigkeit des Objekts?

Dieses Thema war integraler Teil der Planung. Für die Gebäude werden eine Green-Building-Zertifizierung nach LEED Gold sowie eine Zertifizierung nach Greenpass Gold Standard angestrebt. Die rund 3.000 m2 Grünfläche beeinflussen das Mikroklima in der Umgebung durch den thermischen Abluftstrom positiv und sorgen für eine kühlere Umgebung. Vögel und Insekten finden Nistplätze und unterstützen die Biodiversität. 250 Photovoltaik-Module machen die Mahü 10-18 zu einer der größten innerstädtischen Photovoltaik-Anlagen und auch bei Heizung und Kühlung wird auf umweltfreundliche Fernwärme und Fernkälte gesetzt.

Was hat Wien vom neuen Traditions-Warenhaus?

Einen neuen Mikrokosmos in Mariahilf! Mit dem modernen Shoppingerlebnis und Lifestyle-Hotel entstehen 800 neue Arbeitsplätze.

Wann ist der neue Gebäudekomplex fertig?

2024.

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Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter mahü10-18.at und auf Instagram unter #mahü10-18.