Zahlungsmoral in Österreich sinkt: Forderungsmanagement on point
Quer über alle Branchen hinweg werden bereits 18 Prozent aller Forderungen zu spät bezahlt: „Das ist jede sechste Rechnung. Und die Tendenz zeigt eindeutig nach unten“, fasst Walter Koch, Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH, die aktuellen Ergebnisse der Austrian Business Check-Umfrage des KSV1870 zusammen. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurde jede siebente offene Rechnung zu spät beglichen. Die Herausforderungen, mit denen Österreichs Betriebe konfrontiert sind, belasten aber nicht nur die Zahlungsmoral. So bewerten lediglich 57 Prozent der rund 1.500 befragten Unternehmen die eigene Geschäftslage mit „sehr gut“ oder „gut“ – ein Minus von acht Prozentpunkten gegenüber dem vergangenen Jahr.
Wirtschaftliche Dysbalance trotz Umsatzplus
Obwohl jeder zweite Betrieb von steigenden Umsätzen spricht, herrscht bei Weitem nicht überall strahlender Sonnenschein. Denn gleichzeitig müssen viele Betriebe besonders stark auf die Investitionsbremse treten, und jedes fünfte Unternehmen hat derzeit massive Probleme, vereinbarte Aufträge ordnungsgemäß abzuwickeln. Die Gründe sind bekannt: Lieferengpässe, akuter Personalmangel, steigende Preise und knappe Rohstoffe. Drei Viertel der Betriebe versuchen, dem finanziellen Ungleichgewicht mit Preiserhöhungen entgegenzuwirken, was jedoch die Geldbörsen der Österreicher weiter belastet. Ein Teufelskreis, der nun auch das Zahlungsverhalten erreicht hat.
Zahlungsmoral: Welle der Verschlechterung im Anmarsch
Aktuell kann zwar noch von einer vernünftigen Zahlungsmoral gesprochen werden, doch die jüngsten Preisentwicklungen wirken sich bereits negativ aus – bei Firmenkunden ebenso wie bei Privaten und der Öffentlichen Hand. Dabei sind es vor allem die Privaten, die nach wie vor als Musterschüler bezeichnet werden können. Hier fällt die Verschlechterung deutlich geringer aus als anderswo. 88 Prozent (2021: 90 %) der Privatpersonen zahlen weiterhin pünktlich. Zudem brauchen sie im Schnitt 13 Tage, um offene Rechnungen zu begleichen. Ein Wert, der überall sonst deutlich höher ausfällt: Firmenkunden und die Gemeinden bezahlen im Schnitt nach 25 Tagen, der Bund und Länder erst nach 34 Tagen. Dabei konnten einzig die Gemeinden ihr Vorjahresergebnis bestätigen. Gleichzeitig erwartet die Hälfte der Befragten, dass sich das Zahlungsverhalten im Jahr 2023 weiter verschlechtern wird: „Was wir heuer in Bezug auf die Zahlungsmoral sehen, sind nur Vorboten. Nächstes Jahr soll sich die Situation weiter verschärfen, was den Ruf nach einem professionellen Forderungsmanagement lauter werden lässt. Noch lauter“, so Koch.
„meinfall.at“: die Serviceplattform im Forderungsmanagement
Bereits im Jahr 2016 hat der KSV1870 mit „meinfall.at“ eine digitale Plattform gestartet, die es 24/7 ermöglicht, Zahlungsvereinbarungen auf digitalem Weg mit dem KSV1870 zu treffen. Um für alle Beteiligten einen reibungslosen Workflow zu gewährleisten, definiert der KSV1870 gemeinsam dem jeweiligen Kunden im Vorfeld den Prozess, der in weiterer Folge bei allen Aufträgen umgesetzt wird. Das betrifft auch die Zahlungsmodalitäten, da diese aufgrund vertraglicher Rahmenbedingungen variieren können. So ist zum Beispiel bei Versicherungen eine monatliche Zahlung von Teilbeträgen nicht möglich, da ansonsten der Versicherungsschutz nicht mehr greifen würde. Hier wird dann nur die Einmalzahlung als Option angeboten. Um den Prozess nicht unnötig in die Länge zu ziehen, wird insbesondere bei Firmen darauf geachtet, dass eine wiederkehrende Zahlungsvereinbarung die Dauer von drei Monaten nicht übersteigt.
Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden rasch zu ihrem Geld kommen und gleichzeitig jede Minute über den aktuellen Zahlungsstatus Bescheid wissen.
Einfacher Prozess sorgt für Kundenzufriedenheit
Nach Erhalt des Mahnschreibens hat der Kunde des KSV1870 Auftraggebers die Möglichkeit, sich auf „meinfall.at“ mittels Einstiegscode einzuloggen. Im Idealfall wird die offene Forderung unverzüglich mittels Einmalzahlung zur Gänze erledigt, alternativ ist es auch möglich, in Teilbeträgen zu bezahlen – dazu müssen, wie bereits erwähnt, entsprechende Faktoren passen. Um den Zahlungsfortschritt zeitnah begleiten zu können, können sich KSV1870 Kunden im Mitgliederportal My KSV einloggen und aktuelle Statusinformationen einholen. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden rasch zu ihrem Geld kommen und gleichzeitig jede Minute über den aktuellen Zahlungsstatus Bescheid wissen. Denn das Thema der Liquidität ist gerade jetzt ein brennheißes“, so Koch. Dass die Plattform angenommen wird, belegen die Zahlen: mehr als 5.000 Logins pro Monat!