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Bonitätsnachweise: Sie sind die „golden“ Tickets im Wirtschaftskreislauf

Im Finanzierungs- und Paymentbereich sind Bonitätsprüfungen gang und gäbe, auch wenn das nicht jedem bekannt ist. Welche Ansätze gibt es?

Mithilfe von Bonitätsabfragen bei Wirtschaftsauskunfteien möchten Unternehmen einen Hinweis darauf bekommen, ob Kunden ihre Rechnungen auch bezahlen werden können. Dieses Vorgehen ist Teil der kaufmännischen Sorgfalt und beschreibt den etablierten Weg. Nun aber gibt es einen Paradigmenwechsel. Durch unsere Bonitätsnachweise ermutigen wir Unternehmen und Konsumenten, mit ihrer eigenen Bonität aktiv zu arbeiten. Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass sie die eigene Bonität zielgerichtet und aktiv bei Finanzierungswünschen vorweisen können. Damit erhöhen sie ihre Chancen auf Gewährungen, denn sie belegen ihre finanzielle Verlässlichkeit, sparen den Unternehmen den Aufwand, Bonitätsabfragen durchzuführen, und bestätigen gleichzeitig ihre Identität. Das ist ein völlig neuer Zugang und macht Bonitätsnachweise mehr und mehr zum „golden Ticket“ im Wirtschaftskreislauf.

Für manche ist das Thema Bonität ein rotes Tuch? Woran liegt das?

Das ist keine generelle Wahrheit. Im B2B-Bereich sind Bonitätsprüfungen weitgehend akzeptiert, weil diese in den vergangenen fünfzig Jahren auch zu mehr und mehr Transparenz unter den Geschäftspartner geführt haben. Zudem sind Warenlieferungen auf Kredit schon lange gang und gäbe und entsprechende Bonitätsabfragen auch. Im B2C-Bereich ist das nicht ganz so, was unterschiedliche Gründe hat. Eine Bonitätsabfrage über mich wird in der Regel bei einem neutralen Dritten durchgeführt – das irritiert manche schon per se. Hinzu kommt, dass - aus meiner Erfahrung - in der Vergangenheit, die Betriebe das Thema Bonitätsprüfung mit ihren Käufern nicht gerne diskutiert haben. Oft sehen wir aber auch, dass Privatpersonen gar nicht wissen, dass sie überhaupt eine Bonität haben. Obwohl sie vollwertige Wirtschaftsteilnehmer sind. Immerhin hat die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher einen Kredit laufen und Käufe im Internet sind heute Standard.

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Die Unbekannte: Bonität im Privatleben

Schlagend wird das Thema meist, wenn Käufe nicht wie erwartet realisiert werden können. Sprich eine Geschäftsverbindung abgelehnt oder ein Zahlungsmittel ausgeschlossen wird. Warum das für viele überraschend ist und teilweise zu starken Emotionen führt, ist auch ein Bildungsthema. Durch meine Vorträge in den Schulen weiß ich, dass der Einfluss der Bonität auf das private Leben weitgehend ausgeklammert wird. Das halte ich für untragbar. Daher leisten wir im Rahmen unserer jahrelangen Financial Education-Aktivitäten Aufklärungsarbeit. Wir wollen mithelfen, aus Kindern und Jugendliche mündige Erwachsene zu machen, die die Vorgänge in der Wirtschaft kennen und die Tragweite persönlicher Finanzentscheidungen abschätzen können. Was auch oft außer Acht gelassen wird: Es gibt in Österreich keinen Kontrahierungszwang. Ein Handyanbieter, eine Bank oder ein Onlineshop – sie alle müssen keine Verträge eingehen oder können diese an Bedingungen knüpfen.

Wie nutze ich meine Bonität?

Das ist eine entscheidende Frage und ich möchte gerne ein paar Beispiele nennen. Unternehmen können bei uns ein BonitätsLabel über ihr eigenes Rating erwerben. Es ist zur Veröffentlichung in den Unternehmensunterlagen oder auch der Website gedacht. Es handelt sich um einen interaktiven Nachweis in Form eines QR-Codes, der von Kunden oder Geschäftspartnern lediglich gescannt werden muss. Die Abfragenden erfahren so von der finanziellen Verlässlichkeit des Unternehmens. Mehr Geschäftsabschlüsse durch Vertrauen, ist der Zweck dieses Service. Im Bereich der Privatpersonen raten wir zuallererst die eigene Bonität zu kennen und bei Wirtschaftsauskunfteien wie uns abzufragen. Für verschiedene Zwecke bieten wir eine Reihe von InfoPässen an, die zur Vorlage gedacht sind. Wer aktiv mit seiner Bonität arbeitet, nutzt etwa den InfoPass für Mieter, um einen Vermieter zu überzeugen. Wir führen aber auch einen InfoPass für Finanzberatungen, Behörden und andere Zwecke. Der Tenor ist immer derselbe, nämlich die Bonität als Mittel der Selbstbestimmung aktiv zu nutzen.

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