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Eine Ausstellung vom Publikum mitgestaltet: „Klimt ⮂ Warhol“ in der Heidi Horten Collection

1. Ein Parcours durch die Kunstgeschichte – von Klimt bis Warhol 

Mit mehr als 50 Meisterwerken bietet die Ausstellung einen umfassenden Parcours durch die Kunstgeschichte – von der klassischen Moderne über den deutschen Expressionismus bis hin zur Pop-Art. Sie zeigt die unglaubliche Vielfalt der Heidi Horten Collection und schlägt dabei eine Brücke zwischen den Werken vergangener Meister:innen und zeitgenössischen Positionen. Von Edvard Munchs Selbstporträt über Ernst Ludwig Kirchners Rote Akte bis hin zu Jean-Michel Basquiats Mr. Greedy: Die Vielfalt macht den Rundgang durch die Ausstellung zu einem facettenreichen Erlebnis und verwandelt das Erdgeschoss der Heidi Horten Collection in ein lebendiges Archiv, das die künstlerischen Entwicklungen der letzten 120 Jahre eindrucksvoll widerspiegelt.

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2. Eine Ausstellung von und für Besucher:innen

Ein besonderes Highlight der Ausstellung Klimt ⮂ Warhol ist die Mitbestimmung durch die Besucher:innen. Im Zuge der letzten Sonderausstellung WE ❤ haben mehr als 20.000 Kunstbegeisterte die Chance genutzt, für ihr Lieblingswerk aus der Sammlung zu voten. Zehn Werke, die nun Teil der Dauerausstellung sind, wurden also nicht von Kurator:innen, sondern direkt von den Museumsgästen bestimmt. Besonders überraschend: Paul Klee setzte sich mit seinem Werk Geschwister gegen die großen Namen durch und landete auf Platz 1, gefolgt von Yves Klein und René Magritte. Emil Nolde schaffte es auf den sechsten Platz, was den Reiz der neuen Dauerausstellung nur noch verstärkt: Hier treffen Sie nicht nur auf die gewohnten „Superstars" wie Gustav Klimt, sondern auch auf weniger erwartete Favorit:innen. Dieses Konzept macht die neue Sammlungspräsentation zu einer einzigartigen, zum Teil von den Besucher:innen für die Besucher:innen kuratierten Erfahrung.

Top 10 Werke der Besucher:innen

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3. Ungewöhnliche Paarungen – Werke, die sich gegenseitig verstärken

Ein weiterer Grund, die neue Dauerausstellung zu besuchen, ist die einzigartige Zusammenstellung der Werke. Auf eindrucksvolle Weise wird hier die Vielfalt der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sichtbar, wobei durch die Gegenüberstellung unterschiedlichster Stile und Epochen ein spannender Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht. Bemerkenswert sind die ungewöhnlichen, aber faszinierenden Werkpaare: So hängen beispielsweise Arbeiten von Robert Rauschenberg, Mark Rothko und Gerhard Richter Seite an Seite – eine Konstellation, die mit Sicherheit in keinem anderen Museum zu finden ist. Diese überraschenden Arrangements bieten nicht nur neue Perspektiven auf bekannte Kunstwerke, sondern regen auch zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung an.

4. Das Aufbrechen der White-Cube-Tradition

Die Ausstellung fasziniert zudem durch die bewusste Abkehr vom klassischen White-Cube-Konzept, das seit den 1920er Jahren vor allem bei der Präsentation zeitgenössischer Kunst vorherrscht. Statt rein weißer Wände setzt der österreichische Künstler Markus Schinwald, der für die künstlerische Inszenierung von Klimt ⮂ Warhol zuständig ist, auf eine wärmere und einladende Gestaltung. Einige Wände wurden deshalb in einem dezenten Beigeton gestrichen und mit eigens entworfenen Wandmalereien versehen, wodurch der Raum eine vertrautere Atmosphäre erhält. Neue Wände wurden eingezogen, einige Fenster verschlossen – all das, um eine intimere, abgeschirmte Umgebung zu schaffen, die im Kontrast zur sonst nüchternen White-Cube-Ästhetik steht. Diese Gestaltung erinnert an die gemütlichen Salons vergangener Zeiten, in denen Künstler:innen wie Picasso oder Matisse ihre Werke zeigten. Eine besonders gelungene Umsetzung ist die Präsentation von Gustav Klimts Kirche in Unterach am Attersee, das in einem Setting gezeigt wird, welches an ein klassisches, bürgerliches Interieur erinnert. 

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5. Seltene Werke und unerwartete Einblicke

Ein Besuch der Klimt ⮂ Warhol-Ausstellung lohnt sich vor allem auch, weil Sie hier seltene und außergewöhnliche Kunstwerke sehen können. Hervorzuheben sind vor allem die Arbeiten von Andy Warhol. Während der amerikanische Künstler primär für seine Siebdrucke bekannt ist, bietet diese Ausstellung eine besondere Gelegenheit, auch seine frühen Arbeiten zu entdecken so zum Beispiel die Group of Five Campbell's Soup Cans, die mit Acryl und Bleistift angefertigt wurde. Diese Werke gewähren einen überraschend persönlichen Einblick in die Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn und werden nur selten gezeigt. Sie machen deutlich, wie sich Warhol zu der Pop-Art-Ikone entwickelte, die er später wurde. Der große Vorteil der Ausstellung: Sie können gleich mehrere seiner Arbeiten vor Ort bestaunen und miteinander vergleichen, was die künstlerische Entwicklung auch direkt greifbar macht.

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6. Fokus auf zeitgenössische Kunst und österreichische Künstler:innen

Dauerausstellung bedeutet Monotonie? Nicht in der Heidi Horten Collection! Neben der fixen Ausstellung bietet das Museum im Erdgeschoss eine stetig wechselnde Fokusschau. Derzeit steht der österreichische Künstler Franz West im Mittelpunkt, dessen Werke mit viel Humor traditionelle Vorstellungen von Kunst hinterfragen. Ein Highlight ist sein neunteiliger Biennale-Zyklus von 1990 – ein Neuzugang in der Sammlung. Der Ankauf von Franz Wests Werken bringt zudem den Stein ins Rollen: Der Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst soll künftig weiter verstärkt werden und die Fokusschau alle drei bis vier Monate wechseln. Ein regelmäßiger Besuch lohnt sich also.

7. Innovative Kunstinstallationen in zukünftigen Wechselausstellungen

Sie sind noch nicht ganz überzeugt? Dann haben wir noch ein letztes, schlagendes Argument: Die Dauerausstellung wird in den kommenden Monaten durch eine spannende Sonderausstellung in den oberen Stockwerken ergänzt: Light Sound Senses (ab 20. September 2024). Die interaktive Exposition lädt die Besucher:innen dazu ein, Kunstwerke multisensorisch zu erleben. Arbeiten von Olafur Eliasson, Brigitte Kowanz und László Moholy-Nagy nehmen Licht und Klang als zentrale Elemente auf, um die Sinne der Museumsgäste anzusprechen und verwandeln die Heidi Horten Collection so zu einem lebendigen Ort der Kunstvermittlung. Auch in Zukunft dürfen Sie sich auf innovative Ausstellungen freuen: Ab Mitte April 2025 präsentiert die Heidi Horten Collection zum Beispiel die Ausstellung Experiment Expressionismus, eine faszinierende Zusammenschau des Expressionismus in Kunst und Film  – ein weiterer guter Grund, um mehrmals vorbeizuschauen!

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Fazit: Ein Besuch, der sich auszahlt

Die Dauerausstellung Klimt ⮂ Warhol in der Heidi Horten Collection ist eine absolute Empfehlung für Kunstliebhaber:innen und Neulinge gleichermaßen. Mit ihrer facettenreichen Auswahl an Meisterwerken und den innovativen kuratorischen Ansätzen bietet die Ausstellung eine der spannendsten Kunstpräsentationen Wiens. Planen Sie genug Zeit ein – die Mischung aus klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst, die raffinierte Inszenierung und die rotierenden Fokusschauen und Sonderausstellungen laden zum längeren Verweilen ein. 

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